Wissenschaftlich Schreiben

Die Eigenleistung deiner Hausarbeit erhöhen (5 Techniken)

Die Eigenleistung deiner Hausarbeit erhöhen

„Die Eigenleistung in Ihrer Hausarbeit ist leider nicht ausreichend.“

Hast du diesen Satz so oder so ähnlich schon mal als Feedback für deine Hausarbeit oder sonstige wissenschaftliche Arbeit bekommen? Dabei hast du dir so viel Mühe gegeben, Quellen rauf und runter zitiert und eine eigene Argumentation mit eingebracht, um die Eigenleistung deiner Hausarbeit zu erhöhen?

Rettung naht.

Wenn du wissen möchtest, wie du deine Eigenleistung in wissenschaftlichen Arbeiten ins Unermessliche steigern kannst, dann solltest du jetzt gut aufpassen. In diesem Artikel verrate ich dir 5 Techniken, mit denen du das schaffst. So lässt du deiner Dozentin keine andere Wahl als dir für deine nächste Hausarbeit eine 1 vor dem Komma zu geben.

Ich werde oft gefragt, wie man in einer literaturbasierten Hausarbeit oder Bachelorarbeit oder Masterarbeit seine Eigenleistung stärken kann. Das ist ein besonders wichtiger Punkt, weil du anders als in empirischen Arbeiten keine eigenen, anfassbaren Ergebnisse vorweisen kannst. Du musst mit dem arbeiten, was schon da ist. Und das ist die Literatur und dein Urteilsvermögen.

Die folgenden 5 Techniken kannst du in deiner nächsten wissenschaftlichen Arbeit anwenden, um deine Eigenleistung zu erhöhen.

#1 Forschungsproblem identifizieren

Wenn du in deiner Einleitung ein echtes Forschungsproblem herausarbeiten kannst, unterscheidet sich deine Arbeit schon mal von 95% aller anderen Hausarbeiten, und das ist gut.

Ein Forschungsproblem adressiert eine Unzulänglichkeit, einen Bedarf oder einen Widerspruch in der aktuellen Forschungsliteratur zu einem bestimmten Thema.

Diese Technik stammt aus dem genialen Academy of Management Paper von Alvesson und Sandberg aus dem Jahr 2011. Die beiden kritisieren in ihrem Paper, das wissenschaftliche Arbeiten ihre Forschungsfragen oft zu lasch motivieren. Oft liest man, dass die Autoren…

  • die bestehende Literatur ergänzen möchten
  • eine Forschungslücke adressieren oder „füllen“ wollen
  • oder dass dem Thema X bisher wenig Beachtung geschenkt wurde

Daraus lässt sich schließen, das bisherige Annahmen der Literatur als gegeben angenommen und nicht weiter hinterfragt werden. Doch genau das ist es, was eine gute Eigenleistung sein kann! Wer Schwachstellen identifiziert und kritisch hinterfragt hat potenziell eine größere Chance etwas Originelles hervorzubringen.

Im Folgenden stelle ich dir etwas vereinfacht die 5 Schritte vor, welche die Technik der Problematisierung ausmachen:

  • Identifiziere den Teilbereich der Literatur, auf den du es abgesehen hast
  • Beschreibe die Annahmen, die in dieser Literatur getroffen werden
  • Bewerte diese Annahmen und stelle ihre Schwachstellen heraus
  • Schlage eine alternative Annahme vor
  • Erkläre wie du die alternative Annahme stützen und bewerten kannst

Im Originalpaper von Alvesson und Sandberg gibt es noch einen sechsten Schritt, aber der würde für unsere Zwecke zu weit führen. Du kannst die Technik im Großen wie im Kleinen anwenden. Natürlich solltest du nicht einfach so eine ganze Forschungsdisziplin in Frage stellen. Du kannst aber den kleinen Themenbereich zu dem du gelesen hast ein bisschen durchleuchten und herausfordern. Nicht zu doll und unbegründet, dafür aber fundiert und selbstbewusst.

Die Eigenleistung deiner Hausarbeit erhöhen

#2 Eigenleistung: Literatur in Hausarbeit destillieren

Die zweite Technik, mit der du die Eigenleistung deiner literaturbasierten Hausarbeit oder Abschlussarbeit verbessern kannst, hat wieder mit der Literatur zu tun. Nun allerdings in den Literatur-Kapiteln, die deiner Einleitung folgen.

Hier ist es wichtig, dass die Beschreibung des aktuellen Forschungsstands nicht zu sehr ins Deskriptive abrutscht. Das kannst du tun, in dem du nicht einfach nur 5 Studien und deren Ergebnisse hintereinander aufzählst, sondern Tendenzen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Gesamtbild der relevanten Literatur erkennst.

Dann kannst du deine Gutachter glücklich machen, indem du Ordnung in die Literatur bringst. Und das geht kaum besser als mit einer schön übersichtlichen Tabelle. Schreibe dort, die für deine Arbeit, wichtigen Begriffe in die linke Spalte, eine eigene Definition in die mittlere Spalte und stellvertretende Autoren in eine rechte Spalte.

Diese Tabelle sollte nicht ausufern, sondern einen Überblick zu den Begriffen geben, die du im späteren Verlauf deiner Arbeit auch gebrauchst. Mit einer solchen Übersicht können deine Leser etwas anfangen, weil sie ihnen potenziell Arbeit erspart. Deshalb erhöht ein solches Element dein Eigenleistung.

Die Eigenleistung deiner Hausarbeit erhöhen

#3 Von Analyse-Techniken für Eigenleistung Gebrauch machen

Im Teil deiner Arbeit, der nach dem Forschungsstand bzw. dem Literaturkapitel folgt, brauchst du ein analytisches Element. Das Ergebnis einer Analyse ist an sich schon eine Eigenleistung. Nur kommt es jetzt eben darauf an, wie gut du dich anstellst.

Meine Empfehlung wäre es, nicht einfach drauflos zu schreiben, sondern dich einer Analyse-Technik zu bedienen. Diese gibt es wie Sand am Meer. Du musst nur auch zum Meer hinfahren. Hier ein paar Beispiele:

Viele dieser Techniken kommen aus den Geisteswissenschaften. Das sollte dich aber nicht davon abhalten, z.B. mit Hegel’s Technik zu arbeiten, wenn du eine Hausarbeit im Fach BWL schreibst. Glaub mir, Profs lieben es, wenn du so etwas machst.

Je nach dem wie lang deine Arbeit sein soll, kannst du auch das Ausmaß selbst bestimmen. Auf 15 Seiten kannst du natürlich nicht so eine umfassende Analyse durchführen wie auf 35 Seiten. Das wissen auch die Gutachter.

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#4 Kritisch argumentieren vs. Eigene Meinung

Oft bekomme ich Nachrichten, in denen ich gefragt werde, wie viel eigene Meinung in eine wissenschaftliche Arbeit einfließen soll. Das ist schwierig zu sagen. Grundsätzlich ist eine Arbeit, die eine eigene Meinung wiedergibt nichts Ungewöhnliches. Positionspapiere oder Editorials sind enthalten oft die Meinung von Einzelpersonen zu einem kontrovers diskutierten Thema.

Entscheidend ist hier nur, wie gut diese Meinung oder Position argumentiert ist. Jede Meinung muss mit Argumenten oder Belegen untermauert werden. Und das gilt dann eben auch für deine Arbeit im kleinen Rahmen. Je besser du Logik-Ketten entwirfst, also Fakt A, daraus folgt B, was C bewirkt usw. und je besser du deine Position durch die Analyse der vorhandenen Literatur deutlich machst, desto höher wird die Eigenleistung deiner Arbeit.

#5 Forschungsagenda als Eigenleistung der Hausarbeit entwickeln

Die letzte Technik für eine grandiose Eigenleistung, ist die Entwicklung einer Forschungsagenda. Auch hierdurch ergibt sich ein Mehrwert für andere, weil sie daran direkt anknüpfen können. Eine Forschungsagenda legt Themen und Bereiche fest, in denen mehr Forschung betrieben werden soll und begründet dies. Im Idealfall baust du bei der Begründung natürlich auf deine zuvor durchgeführte Analyse auf.

Bei der Darstellung kannst du hier besonders auf Aufzählungen zurückgreifen. So heben sich die vorgeschlagenen Forschungsfragen schön ab. Auch eine Tabelle ist möglich.

Die Forschungsagenda befindet sich üblicherweise am Ende deiner Arbeit. Danach folgt nur noch dein Fazit.


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