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Richtig recherchieren im Internet (3 unverzichtbare Tipps)

Richtig im Internet recherchieren tipps shribe

Richtig recherchieren im Internet will gelernt sein – Warum? Naja weil erstens weil das Internet für viele von uns die Informationsquelle Nummer 1 ist – oder wann bist du das letzte Mal in einer Bibliothek durch die Regale geschlichen und hast die Buchrücken einschlägiger Fachliteratur gestreichelt?

Und zweitens, weil das Internet zunehmend von Social Media dominiert wird, die auf Empfehlungsalgorithmen basieren. Und da die korrekte Information im Internet nicht immer die meisten Klicks und damit Potenzial zur Monetarisierung bringt, empfehlen Algorithmen auch mal Inhalte, die nach anderen Kriterien ausgewählt wurden.

Wenn zu jeder Zeit in der Lage sein möchtest, eigenständig und unabhängig an Informationen zu gelangen, dann ist dieser Artikel genau das richtige für dich. Ich gebe dir 3 wertvolle Tipps mit an die Hand, mit denen du im Handumdrehen lernst, richtig im Internet zu recherchieren.

Das ist nicht nur eine wichtige Fähigkeit, die jeder Mensch haben sollte, sondern dir auch dabei hilft in der Schule, dem Studium oder bei der Arbeit besser zu sein.

#1 Webseiten durchleuchten

Die erste Anlaufstelle für das Recherchieren im Internet ist Google. Um sich einen ersten Überblick zu einem Thema zu verschaffen, ist das auch vollkommen in Ordnung. Dabei sollte dir aber immer bewusst sein, wie Google eigentlich funktioniert.

„SEO“ verstehen

Google spuckt die Webseiten als Ergebnisse aus, die der Algorithmus für am geeignetsten erachtet – basierend darauf, wie lange andere Internet-User auf der Seite verweilen, wie viele andere Seiten auf diesen Beitrag verlinken und viele weitere Signale.

Daraus ist eine ganze Industrie entstanden, die sich mit der Optimierung von Webseiten, sogenannte Search-Engine-Optimization (SEO), beschäftigt. Google spuckt also nicht unbedingt die besten Ergebnisse zu einem Thema aus, sondern die am besten für uns optimierten.

Wenn du nach dem Thema „Wie funktioniert Bitcoin“ suchst, findest du bei Google nicht das White Paper von Satoshi Nakamoto, welches den Ursprung dieser Technologie und dessen Funktionsweise genau wiedergibt, sondern einen redaktionellen Artikel von „Stiftung Warentest“. Der ist deutlich schneller und einfacher konsumierbar als das White Paper.

Journalistische Inhalte erkennen

Auf Google findest du eine Menge journalistischer Inhalte. Das ist schon mal nicht schlecht, weil Journalismus prinzipiell gewissen Qualitätskriterien (Arnold, 2009) folgt, wie z.B.

  • Aktualität
  • Relevanz
  • Unabhängigkeit
  • usw.

Diese Kriterien schon mal gehört zu haben, ist sicherlich für jeden von Vorteil, denn so kannst du Qualitätsjournalismus von nicht so gutem Journalismus unterscheiden. Unter dem Video habe ich dir mal die „Charta Qualität im Journalismus“ des Deutschen Journalisten-Verbands verlinkt. Dort sind alle Kriterien aufgelistet.

Signale, die du sofort erkennen kannst sind:

  • Ist der Autor/die Autorin namentlich genannt?
  • Hat der Artikel ein Veröffentlichungsdatum? Wurde er ggf. aktualisiert?
  • Verweist der Artikel auf andere Quellen?
  • Ist die Webseite vertrauenswürdig?

Wenn du dir beim letzten Punkt unsicher bist, kannst du im Impressum der Webseite nachschauen, wer hinter den Inhalten steckt oder googlen, um was es sich bei der Webseite genau handelt.

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#2 Kontrolle übernehmen mit Datenbanken

Möchtest du wissenschaftliche Studien recherchieren, dann solltest du auf wissenschaftliche Datenbanken vertrauen. Was es für Datenbanken gibt und wie du sie nutzt, das kannst du auch ausführlich in meinem Tutorial „Literaturrecherche für deine wissenschaftliche Arbeit“ nachschauen.

Wichtig zu wissen ist, dass auch Google eine Datenbank (Google Scholar) hat, die du auch ohne eine Lizenz einer Universität nutzen kannst. Anders als auf Social Media oder dem normalen Google kannst du bei Datenbanken die Parameter der Suche selbst bestimmen. Soll nach Aktualität, Menge der Zitationen oder nur einer bestimmten Auswahl an Fachzeitschriften gefiltert werden?

Auch wissenschaftliche Studien können in ihrer Qualität variieren. Du kannst beispielsweise überprüfen, ob die Zeitschrift, aus der ein Artikel stammt, ein Peer-Review-Verfahren einsetzt. Das bedeutet, dass mindestens zwei unabhängige und anonyme Wissenschaftler/innen den Artikel auf seine Qualität überprüft haben.

Außerdem kannst du unter „Acknowledgments“ herausfinden, ob eine Studie von einem Drittmittelgeber gefördert wurde. Wenn du also eine Studie über die Auswirkungen von E-Zigaretten liest und ein Tabak-Konzern als Geldgeber aufgeführt ist, dann sollten bei dir sofort alle Alarmglocken angehen.

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#3 Motive hinter einer Quelle verstehen

Im letzten Tipp möchte ich noch einmal den Punkt hervorheben, wie wichtig es ist, die Motive hinter einem Artikel oder einer Webseite zu verstehen. Das kann nicht nur bei bezahlten wissenschaftlichen Studien passieren, sondern auch und vor allem auf allen möglichen Webseiten im Internet.

Call-to-Action

Suchst du beispielsweise nach der Wirksamkeit von Kurkuma in Bezug auf eine bestimmte Krankheit, dann findest du unter umständen keine wissenschaftliche Studie sondern, eine Webseite die eher einseitig über die vermeintlich positiven Effekte von Kurkuma in deinem morgendlichen Hafer-Drink berichten.

Achte hier auf den Call-to-Action. Welche Aktion möchte die Webseite von dir bekommen? Dass du…

  • ein Produkt kaufst?
  • dich in einen E-Mail Newsletter einträgst?
  • eine Partei wählst?
  • einen YouTube-Channel abonnierst? (Bitte abonnieren, danke! :P)

Öffentlich-Rechtlich vs. kommerziell

Quellen die öffentlich finanziert sind haben den Vorteil, dass sie sich um das Geldverdienen weniger Sorgen machen müssen. Hier kann dann automatisch ein Qualitäts-Kriterium wie die Unabhängigkeit besser eingehalten werden.

Aber nur weil Inhalte aus einer öffentlich-rechtlichen Quelle stammen, muss das nicht heißen, dass sie nicht hinterfragt werden sollten.

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Richtig im Internet recherchieren mit Suchmaschinen-Hacks (#Bonus)

Möchtest du richtig im Internet recherchieren, dann habe ich zum Abschluss habe ich noch einen kleinen Bonus für dich. Normalerweise gibst du in eine Suchmaschine einen Begriff oder eine Wortfolge ein und das wars. Doch es gibt auch noch ein paar versteckte Funktionen, die bei der Recherche im Internet nützlich sein können.

#1 Setze „“ um nach einer zusammenhängenden Wortfolge zu suchen.

Gibst du z.B. Künstliche Intelligenz Ethik (ohne Anführungszeichen) ein, dann kann es zu Ergebnissen kommen, die (übertrieben gesagt) mit künstlichen Farbstoffen, intelligenten Zitronenfaltern und Ethik zu tun haben. Setzt du die Begriff in Anführungszeichen, bekommst du nur Ergebnisse, die diese Wörter im Zusammenhang behandeln

#2 AND/OR Operatoren

Außerdem kannst du „Künstliche Intelligenz“ AND „Ethik“ OR „Moral“ eingeben. So würdest du auch einen Treffer bekommen, wenn der Artikel nicht zwar von Ethik handelt, aber dafür das Wort „Moral“ verwendet.

#3 Suchbegriffe ausschließen

Möchtest du wissen, wie man eine wissenschaftliche Arbeit schreibt, aber du hast schon alle Artikel und Videos von shribe! gelesen und du kannst sie einfach nicht mehr sehen, dann kannst du mit -shribe diese Treffer ausschließen

Hätte ich dir das mal nicht verraten…


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