Du möchtest eine Literaturrecherche für deine wissenschaftliche Arbeit durchführen, aber du weißt einfach nicht, wie du genau vorgehen sollst?
Bing, Bing, Bing – Jackpot!
Du hast die Lösung soeben gefunden. Denn in diesem Artikel verrate ich dir eine komplette Anleitung – und zwar wie du systematisch die Bibliotheken und Literaturdatenbanken deiner Universität durchforstest. So hast nach nur wenigen Stunden eine vollständige Übersicht an relevanter Literatur für dein Thema vorliegen und du kannst mit dem Schreiben endlich durchstarten.
Ich habe den Prozess der Literaturrecherche in 3 Schritte unterteilt, die du ganz einfach der Reihe nach unternehmen kannst. So wird die Literaturrecherche für deine wissenschaftliche Arbeit einfacher als bei Google nach einem Rezept für ein Pilzrisotto zu suchen – garantiert!
Inhaltsverzeichnis
Generische Internet-Recherche #1
Zu Beginn der Literaturrecherche für deine wissenschaftliche Arbeit solltest du dir einen allgemeinen Überblick verschaffen.
- Wie wird das Thema deiner Hausarbeit in den Medien wahrgenommen?
- Welche Kontroversen existieren zu diesem Thema?
- In welchen Regionen der Welt ist es besonders relevant?
- Was sagt Wikipedia dazu?
Die ersten Trippelschritte in Richtung einer herausragenden Hausarbeit verlangen ein grundlegendes Verständnis deines Forschungsgegenstandes. Dazu ist es völlig OK, sich in populärwissenschaftlicher Literatur umzuschauen und in dich in das Thema ganz locker einzulesen.
Plump gesagt nutzt du ganz einfach Google und schaust mal was du so findest. Verstehe diesen Schritt eher als effektive Schulung für dich selbst denn als Anhäufung von Quellen. Speichere dir die Links einiger (Online-)Zeitungsartikel, die nützliche Informationen enthalten in einer Liste ab.
Hier ein paar Hilfreiche Plattformen, die du zusätzlich abgrasen kannst:
Wenn am Ende in deiner wissenschaftlichen Arbeit 2-3 Internetquellen auftauchen, ist das vollkommen in Ordnung. Besonders die Einleitung eignet sich dafür, solche Quellen anzuführen. Schließlich belegt die Präsenz eines Themas in den Massenmedien dessen Relevanz.
Um wirklich systematisch vorzugehen, mache dir Notizen. Je mehr Artikel und Statistiken du liest, desto besser bekommst du ein Gefühl für die wichtigen Begriffe, die sich um dein Thema ranken. Schreibe sie auf und bilde dir so einen Pool an Keywords. Diese sind besonders wichtig für den nächsten Schritt.
Online-Recherche in Datenbanken #2
Jetzt steigst du in die wissenschaftliche Literatur ein. Aus deinen Notizen extrahierst du (mindestens) die 3 wichtigsten Keywords für die Recherche deiner Literaturquellen.
Ein erster Anhaltspunkt für die Literaturrecherche deiner wissenschaftlichen Arbeit kann Google Scholar sein. Google’s Datenbank vereint hauptsächlich Open Access Artikel, also Forschungsartikel (Paper), die sich jeder kostenfrei und ohne Lizenz herunterladen kann.
Im Normalfall bildet dies nur einen kleinen Teil der relevanten Literatur ab, deshalb ist Google Scholar immer nur unter Vorbehalt und als Einstieg zu empfehlen. Wenn du Quellen aus Google Scholar in deiner wissenschaftlichen Arbeit verwenden möchtest, dann überprüfe ob sie tatsächlich einem Peer-Review-Verfahren unterzogen wurden.
Da dies bei Google Scholar im Vergleich zu anderen Datenbanken nicht garantiert ist, haben einige Dozenten eine kleine Allergie dagegen. Frage deine Betreuerin doch mal, wie sie dazu steht – dann bist du auf der sicheren Seite.
Jetzt wird es wichtig:
Von den Webseiten deiner Uni-Bibliothek, deines Lehrstuhls und einer E-Mail an deinen Betreuer („Welche 3 Literaturdatenbanken können Sie mir für die Recherche meiner wissenschaftlichen Arbeit empfehlen?“) suchst du dir (mindestens) nun die 5 wichtigsten Datenbanken deiner Forschungsdisziplin zusammen.
Dort jagst du deine Keywords in die Suchleiste und lädst alles herunter, dass dir auch nur irgendwie relevant erscheint. Verwende die Keywords auch in verschiedenen Kombinationen und deren Synonyme.
Alle Forschungsartikel, die du auf diese Weise findest, sammelst du in einem Ordner auf deinem PC, damit du nicht den Überblick verlierst. Für noch mehr Übersicht kannst du für die einzelnen Keywords Unterordner anlegen. Schreibst du beispielsweise eine Arbeit über das Employer Branding deutscher IT-Unternehmen für die Generation Y, lauten deine Keywords „Employer Branding“, „Generation Y“ und „IT“, inklusive möglicher Abwandlungen davon.
Es ist sehr wichtig, dass du dir eine Liste der wichtigsten Datenbanken deiner Disziplin anlegst.
Dozenten freuen sich einen Ast, wenn du sie danach fragst. Darüber hinaus existieren einige übergreifende Datenbanken, die Artikel aus fast allen Disziplinen enthalten:
Wichtig: Um Zugriff auf all diese Datenbanken zu erhalten, brauchst du eine Lizenz. Universitäten halten eine Vielzahl dieser Lizenzen – du musst dich lediglich im Uni-Netz (W-Lan) befinden, dann erkennt die entsprechende Datenbank, dass du mit der Uni affiliiert bist. Wenn du die Literaturrecherche von zuhause oder sonstwo auf der Welt durchführen möchtest, dann brauchst du einen VPN-Zugang. Informiere dich auf den Seiten deiner Uni wie du ihn auf deinem Rechner installierst oder gehe persönlich zum Technik-Support an deiner Hochschule.
Offline-Recherche in der Bibliothek #3
Während der Durchsicht deiner elektronischen PDF-Quellen, wirst du auf einige Standardwerke stoßen, die immer wieder zitiert werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind sie auch für deine Arbeit relevant. Um den Aufwand so gering wie möglich zu halten, gehe folgendermaßen vor:
Fertige eine Buch-Liste an, auf der du Buchtitel sammelst, die dir extrem relevant vorkommen
Durchsuche zunächst die Literatur-Datenbanken aus Schritt 2, ob sie dort als PDF verfügbar sind
Gehe auf die Webseite deiner Uni-Bib und durchsuche den Katalog.
Mittlerweile wurden jede Menge Bücher digitalisiert oder von den Universität in elektronischer Form gekauft. Ist dies der Fall, kannst du sie einfach über die Katalog-Suche finden und als PDF herunterladen (Im Uni-Netz). Wenn die entsprechenden Bücher nicht elektronisch verfügbar sind, dann bleibt nur noch eins:
Der Gang zur Bibliothek.
Erst wenn du deine Bücher-Liste komplett auf ihre Online-Verfügbarkeit überprüft hast, lohnt sich ein Besuch in der Bibliothek. Du solltest diesen Aufwand so gering wie möglich halten, denn die Zeit am Schalter, im Bus und zwischen den Regalreihen lässt sich viel besser nutzen.
In meinem Studium habe ich mir vielleicht insgesamt 10 Bücher ausgeliehen, musste rund 50 Euro Gebühren bezahlen, weil ich sie zu spät zurückgebracht habe und den großen Mehrwert für meine wissenschaftlichen Arbeiten haben sie auch nicht gebracht.
Ein weiterer Zeitfresser ist das Exzerpieren, also das Herausschreiben von Textstellen und das anschließende Übertragen von der Handschrift in digitale Form. Bei elektronischen Quellen läuft alles ganz smooth mit STRG+C und STRG+V.
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In einigen Disziplinen oder Themenfelder kommst du ohne Standardwerke jedoch einfach nicht herum. In diesem Fall kann ich dir nur empfehlen, deiner Literaturrecherche erst abzuschließen und dann alle Bücher (nicht zu viele) in einem Rutsch auszuleihen und auch wieder zurückzubringen.
Aber fang bloß nicht an, dir irgendwelche Bücher per Fernleihe von der Universität Greifswald nach Freiburg schicken zu lassen. Das ist ja absolut irre.
Der richtige Quellen-Mix
Wie bereits festgestellt, stehen dir verschieden Arten von Quellen zur Verfügung. Grob lassen sich 3 Gruppen unterscheiden:
- Internet-Quellen
- Forschungsartikel (Paper)
- Bücher
Welche Art von Quellen nun am besten für deine wissenschaftliche Arbeit geeignet sind, lässt sich nicht pauschal sagen. Frage auch hier bei deiner Betreuerin oder deinem Dozenten nach (diese Frage kommt ebenfalls sehr gut an).
Welchen jeweiligen Anteil an Internet-Quellen, Forschungsartikeln und Büchern würden Sie empfehlen?
Meine persönliche Empfehlung würde so ausfallen:
- 5% Internet-Quellen
- 15% Bücher
- 80% Forschungsartikel (Paper)
Aber wie gesagt, es kommt wirklich auf Disziplin und Thema an. Wer eine 80 Jahre alte soziologische Theorie für seine Arbeit benötigt, wird um ein paar mehr Bücher nicht herumkommen. Wer jedoch den Einfluss von Chatbots auf den Kundenservice im Online-Handel untersucht, der wird kein geeignetes Buch dazu finden, denn bevor ein Buch über Chatbots publiziert wird und in deiner Uni-Bib landet, haben wir längst alle ein Roboter-Äffchen auf der Schulter und düsen mit Flugtaxen durch die Gegend.
Die 30 besten Formulierungen für eine aufsehenerregende Einleitung
Zusammenfassung
Um mit deiner Literaturrecherche wissenschaftliches Arbeiten zu erleichtern, befolge diese 3 Schritte:
- Suche passende Internet-Quellen
- Unternimm eine ausführliche Online-Recherche in wissenschaftlichen Datenbanken
- Gehe in die Bibliothek für eine Offline-Recherche
5 Gedanken zu „Literaturrecherche für deine wissenschaftliche Arbeit | In 3 Schritten zum sprudelnden Quellen-Pool 📚“
Hey, dein Copy-Paste-Approch klingt eher nach Plagiat wie nach eigenständiger wissenschaftlicher Arbeit. Mag sein, dass es effizient ist, aber den wissenschaftlichen Anspruch stelle in Frage.
Hi Bruno, danke für deinen Kommentar 🙂 Gut, dass du die Sache hinterfragst. Der Artikel befasst sich lediglich mit der Literaturrecherche und der Sammlung geeigneter Textstellen. Diese sollen selbstverständlich nicht in die wissenschaftliche Arbeit kopiert werden. Ein Exzerpt bzw. eine Paraphrase muss danach noch folgen. Eine Textstelle in ein Verzeichnis zur besseren Übersicht zu kopieren hat ja nichts mit einem Plagiat zu tun.
Viele Grüße,
Philip