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Literature Review mit ChatGPT und anderen KI-Tools (revolutionär)

Bist du total überfordert und weißt nicht, wie du mit deinem Literature Review für deine wissenschaftliche Arbeit anfangen sollst?

Dazu kommt der Zeitdruck und du kannst es dir nicht leisten, stundenlang alle möglichen Datenbanken zu durchforsten?

Zum Glück gibt es da ja jetzt neue, schlaue KI-Tools, die das wissenschaftliche arbeiten gerade im Sturm erobern.

In diesem Beitrag zeige ich dir die 4 aktuell besten KI-Tools, mit denen du dein Literature Review so schnell wie noch nie zuvor verfassen kannst. Und ich spreche nicht von Tagen, sondern Minuten!

#1 Paperdigest.org

Wenn du auf der Suche nach relevanten Publikationen zu einem bestimmten Thema bist, dann ist paperdigest.org genau das richtige Tool für dich.

Du kannst ganz einfach das Thema deiner Forschung eingeben, zum Beispiel „Organisational Identity“, und schon erhältst du mit nur einem Klick eine umfassende Liste von Quellen zu dieser Theorie.

Das Beste daran ist, dass du die Auswahl hast: Du kannst entscheiden, ob du alle aktuellen Paper aus dem letzten Jahr, den letzten fünf Jahren oder alle verfügbaren Paper sehen möchtest.

Hier musst du deine Suchstrategie an das Ziel deines Reviews anpassen.

Ziel: Theorie erklären

In diesem Fall empfehle ich dir, alle verfügbaren Paper ohne zeitliche Einschränkung auszuwählen und dich dann zu den neueren Arbeiten vorzuarbeiten.

Wenn du ein Kapitel zu einer etablierten Theorie schreiben möchtest, solltest du auf keinen Fall die grundlegenden Paper dazu vernachlässigen. Diese können gut und gerne einige Jahrzehnte alt sein.

Das KI-Tool gibt dir einen Überblick darüber, wie sich die Theorie im Laufe der Zeit entwickelt hat und wie du die Entwicklung der Theorie nacherzählen kannst.

Beziehe beim Schreiben jedoch immer deine konkrete Forschungsfrage und dein eigenes Argument mit ein. Was du auf keinen Fall willst ist ein Theorie-Kapitel, dass nach KI klingt und sich liest wie ein Wikipedia-Artikel.

Ziel: Aktuellen Forschungsstand aufarbeiten

Möchtest du in deinem Literature Review wiedergeben, was gerade der Status Quo in der Forschung ist? Dann stelle die Parameter so ein, dass du die Auswahl auf Paper aus den letzen 2-3 Jahren begrenzt. Wenn das zu dünn wird, dann erweitere den Zeitrahmen Stück für Stück.

Vergiss aber nicht zu checken, ob es eventuell ein extrem wichtiges Paper gibt, dass gerade so aus dem Rahmen fällt. Das erkennst du an der Anzahl der Zitationen.

Punktuell kannst du dann deine Literaturauswahl aus den letzten 2-3 Jahren mit diesen Leuchtturm-Papern ergänzen.

Was kann das Tool noch?

Aber das ist noch nicht alles. Paperdigest bietet nicht nur eine Liste von Papern, sondern auch Zusammenfassungen dieser Arbeiten. Du kannst täglich bis zu 5 Zusammenfassungen kostenlos erstellen. Wenn du mehr benötigst, kannst du dir die Vollversion holen, die derzeit etwa 10 Euro im Monat kostet (Stand: September 2023).

Denke daran, dir die Liste der Paper zu exportieren oder anderweitig abzuspeichern, da sie dir als Ausgangspunkt für das weitere Vorgehen in deinem Literature Review dienen können.

Am besten ist Paperdigest dafür geeignet, wenn du nicht sicher bist, wo du mit deiner Literaturrecherche beginnen sollst. Auf diese Weise erhältst du eine Zusammenfassung der wichtigsten und einflussreichsten Arbeiten zu deinem Thema. Von dort aus kannst du weiterarbeiten.

An dieser Stelle mochte ich dich darauf hinweisen, dass du Paperdigest und auch die nachsten Tools nicht einfach blind nutzen solltest.

Es sind aktuell die besten Tools auf dem Markt und dennoch sind sie noch nicht perfekt, die KI ist in diesem Bereich gerade erst am Anfang und wird ständig weiterentwickelt.

Die Qualität deines Literature Reviews hängt immer noch von dir ab, und wie gut du die Literatur mit deinem eigenen Argument und einer originellen Forschungsfrage verknüpfen kannst.

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#2 Elicit.org

Dank Paperdigest hast jetzt einen Überblick über dein Thema.

Wenn du nun die Paper liest, notiere dir alle Fragen, die dir dabei in den Kopf kommen. Und jetzt kommt unser nächstes Tool ins Spiel: Elicit.org (das ist derzeit kostenfrei).

Es gibt aktuell auch eine neuere Version, die du auf elicit.com findest, aber für die Zwecke, die ich dir zeige, musst du elicit.org nutzen.

Wenn du auf elicit.org gehst, kannst du dem Tool eine Forschungsfrage stellen oder alle Fragen eingeben, die dir zuvor beim Lesen der Paper in den Kopf gekommen sind.

Lass uns mal ein Beispiel nehmen. Sagen wir mal, du möchtest in deinem Literature Review erklären, was es mit dem theoretischen Konzept der organizational identity auf sich hat. Frage elicit dann einfach: What is organisational identity?

Und schon erhältst du eine Liste relevanter Quellen.

Wenn du sie nach Zitationen sortierst, werden dir die relevantesten Artikel angezeigt. Oder du kannst sie nach dem Jahr sortieren, so dass die aktuellsten Paper oben stehen.

Wenn du noch einmal auf das Fragefenster klickst, kannst du auf „Weitere Fragen brainstormen“ klicken, und schon werden dir weitere Fragen angezeigt, die mit deinem Thema in Verbindung stehen.

Zum Beispiel: What are the components of organizational identity oder How does organizational identity affect employee engagement? Und auch zu diesen Fragen kannst du dir wieder relevante Quellen anzeigen lassen.

Auf diese Weise kannst du also noch tiefer in dein Thema eintauchen und eine hervorragende Literaturrecherche für deine Arbeit durchführen.

Eine der besten Funktionen ist außerdem, dass du dir eine Zusammenfassung des Abstracts anzeigen lassen kannst, um die Relevanz für meine Arbeit in Sekundenschnelle zu prüfen.

Außerdem kannst du dir weitere Details der Paper anzeigen lassen, wie die Anzahl der Studienteilnehmer, die Interventionen und die Ergebnisse. Das ist besonders praktisch, wenn du Paper nach ihrer Methodik dursuchen möchtest.

#3 Litmaps.com

Möchtest du eine visuelle Übersicht der Forschungsliteratur haben? Das könnte besonders interessant sein, wenn deine gesamte Arbeit ein systematisches Review ist und du Abbildungen erstellen möchtest.

In diesem Fall das Tool „Litmaps“ ins Spiel (die kostenfreie Version ist meines Erachtens ausreichend). 

Mit Litmaps kannst du sehen, in welcher Reihenfolge die Literatur veröffentlicht wurde, wie sie miteinander verbunden ist und wie sie sich aufeinander bezieht.

Darüber hinaus gibt das Tool dir Empfehlungen, welche Paper du auf dieser Basis noch mit einbeziehen könntest. So erhältst du einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand und kannst sicher sein, dass die Quellen für dein Thema relevant sind.

Litmaps zeigt dir zudem nur Paper an, die bereits mehrfach zitiert wurden. Dadurch kannst du sicherstellen, dass diese Arbeiten auch für andere Forschende von Bedeutung sind.

Denn das was Litmaps darstellt, sind sogenannte Zitationsnetzwerke. Ein Paper ist ein Knotenpunkt und die Verbindungen zwischen den Papern sind die Referenzierungen der Paper untereinander.

Wenn du ein bestimmtes Paper auswählst, siehst du alle Arbeiten, die mit der Ausgangsarbeit verbunden sind.

Wenn du dann auf ein Paper klickst, erhältst du eine Zusammenfassung, die Referenzen, Zitationen und weitere Arbeiten, die eine starke Verbindung zum Thema haben.

Dies erleichtert dir die gezielte Auswahl und Vertiefung in relevante Literatur und kann dein Literature Review mit einer coolen Abbildung bereichern.

#4 jenny.ai 

Das nächste Tool ist wirklich next Level, denn es schreibt deine Arbeit quasi wie von allein. Hier bist du natürlich schnell im Grenzbereich zwischen Hilfsmittel und Plagiarismus – aber wie du damit umgehen sollst, besprechen wir gleich noch am Ende des Videos.

So schnell wie mit jenny.ai hast du jedenfalls noch nie einen Literature Review geschrieben. 

Text generieren mit Jenni.ai

Nachdem du dich eingeloggt hast, kannst du ein neues Dokument erstellen. Angenommen, du arbeitest an einem Literature Review für deine Masterarbeit, in der du organizational identity als Theorie verwendest.

Sofort erhältst du Vorschläge, wie du beginnen kannst. Wenn dir ein Vorschlag gefällt, kannst du ihn annehmen, und Jenni AI formuliert auf dieser Grundlage bereits den nächsten Satz. Du kannst dir jedoch auch weitere Vorschläge geben lassen, bis du zufrieden bist.

Außerdem kannst du deine eigenen Ideen in das Tool einbringen, um den Text in eine bestimmte Richtung zu lenken. Jenni AI kann dann weiter auf dieser Grundlage arbeiten und dir weitere Textvorschläge geben.

Auch wenn es um Zitationen geht, ist das Tool recht hilfreich. Das ist ja zur Zeit noch die Schwäche vieler andere Tools wie zum Beispiel ChatGPT.

Angenommen, du möchtest eine Zitation einfügen. Du markierst einfach den entsprechenden Text, klickst auf „Zitieren“, und Jenni AI wird in verschiedenen Quellen nach relevanten Publikation suchen, um den Satz zu belegen.

Du kannst dann das gewünschte Zitat einfach hinzufügen. Beachte jedoch, dass du die Richtigkeit deiner Zitate und der vorgeschlagenen Quellen überprüfen solltest. Ich kann es nicht oft genug sagen, aber du bist dafür verantwortlich, dies zu tun.

Jenny AI bietet auch verschiedene Zitierstile zur Auswahl. Mein bevorzugter Stil ist APA, bei dem die Referenz in Klammern im Text gesetzt wird. Jenni AI bietet jedoch Flexibilität, sodass du deinen Zitierstil je nach Vorgabe deines Betreuers oder der Präferenz in deiner Forschungsdisziplin wählen kannst. 

Frag‘ Jenny

Ein weiteres richtig gutes Feature ist die Chat-Funktion.

Mit einem Klick auf „Ask Jenny“ kannst du Jenny bitten, verschiedene Aufgaben für dich zu erledigen. Stelle dir diese Funktion wie ChatGPT vor, nur für die Forschung optimiert.

Du kannst beispielsweise nach Überschriften für deine Unterkapitel fragen, und schon erhältst du eine Gliederung, zu der dir dann automatisch Text generiert wird. Einfacher geht es wirklich nicht.

Jenny AI ist echt schon gruselig gut, was das Schreiben angeht.

Leider hat das auch seinen Preis, der aber noch überschaubar ist, wie ich finde.

Mit der kostenlosen Version generiert die AI bis zu 200 Wörter am Tag, solltest du mehr Wörter benötigen bist du bei ca. 12 Euro im Monat (Stand: September 2023).

Meine Einschätzung zu Literature Reviews mit KI-Tools

KI-Tools sind hier, um zu bleiben. Aus meiner Sicht macht es wenig Sinn, sie zu ignorieren oder nicht zu verwenden, weil sie neu sind. Das heißt aber nicht, dass du dir das kritische Denken sparen kannst.

Auch mit KI-Tools wird dein Literature Review nur so gut, wie du es verstehst, diese neue Technologie zu nutzen.

Die vier KI-gestützten Werkzeuge helfen dir dabei, relevante Quellen zu finden, Zusammenfassungen zu erstellen und deine Literaturrecherche zu verbessern.

Das heißt natürlich auch nicht, dass du nicht selbst lesen sollst und eine absolute Expertin im Thema deiner wissenschaftlichen Arbeit wirst. Es wäre natürlich peinlich, wenn du eine inhaltliche Frage zu deiner Arbeit bekommst, du eigentlich beantworten können müsstest.

Überlasse das Denken nicht der KI, sondern die repetitiven Aufgaben. Nutze die freigewordene Zeit nicht, um dir auf Social Media die Zeit zu vertreiben, sondern stecke deine kognitiven Ressourcen in kreatives Denken, welches deine wissenschaftliche Arbeit besser macht.

Wie immer heißt das, was wir heute besprochen haben auch, dass du transparent mit der Nutzung von KI umgehst. Beschreibe in deinem Methodenteil oder deiner eidesstattlichen Erklärung wie und welche Tools du als Hilfsmittel verwendet hast.

Mehr dazu in meinem ChatGPT-Plagiat Video.

Aber die Tools sind ja alle auf Englisch!

Die gezeigten Tools sind in englischer Sprache verfügbar, was Sinn ergibt, da die relevante Forschungsliteratur in 99% aller Disziplinen auf Englisch veröffentlicht wird.

Solltest du Schwierigkeiten mit der englischen Sprache haben, kannst du die Tools trotzdem nutzen, du musst einfach nur ein wenig kreativ sein.

Kombiniere dazu einfach die gezeigten Tools mit ChatGPT oder einem anderen Übersetzungstool, um die gewünschten Informationen zu übersetzen.

Aber tue mir einen Gefallen und gewöhne dich daran, mit englischsprachiger Literatur zu arbeiten. Wenn du deine ersten 1 oder 2 Hausarbeiten auf Deutsch geschrieben hast, frage deine Dozenten, ob du auch auf Englisch schreiben kannst.

Das Ergebnis sind persönliche Weiterentwicklung, bessere Noten und Karriere-Kapital, dass dir niemand mehr nehmen kann.

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