Du hast bei deiner wissenschaftlichen Arbeit ein bisschen mit künstlicher Intelligenz nachgeholfen?
Aber leider versteht deine Uni da gar keinen Spaß?
Immer mehr Unis setzen KI-Detektoren ein, um herauszufinden, ob es Anzeichen dafür gibt, dass du unerlaubterweise eine KI wie ChatGPT, JenniAI, oder Paperpal mit in deinen Schreibprozess eingebunden hast.
Manchmal schlagen diese Detektoren aber auch an, wenn du gar keine KI benutzt hast!
Gemach, gemach, es gibt keinen Grund jetzt vollkommen paranoid zu werden und sich gar nicht erst zu trauen eine wissenschaftliche Arbeit abzugeben. In diesem Artikel zeige ich dir 7 Geheimtipps, mit denen du verhindern kannst, dass ein KI-Detektor anschlägt und du deine Texte menschlicher gestaltest.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein KI-Detektor und wie funktioniert er?
Immer mehr Studis nutzen KIs wie ChatGPT, um damit ihren Schreibprozess zu unterstützen.
Klar könnte man Hausarbeiten als Prüfungsleistung einfach abschaffen. Da Universitäten aber nur ungern ihre Prüfungsformen ändern und Hausarbeiten auch wirklich sinnvoll sind, um wissenschaftlich arbeiten zu lernen, muss eine andere Lösung gefunden werden.
Mittlerweile gibt es KI Detektoren, die herausfinden sollen, ob Teile deiner Arbeit von einer KI verfasst wurden oder, ob du diese mit viel Schweiß und Mühe selbst geschrieben hast. Klar machen sich das auch Universitäten zu Nutze und ziehen diese Tools zur Bewertung wissenschaftlicher Arbeiten hinzu.
Diese Detektoren überprüfen mithilfe von Algorithmen, ob deine Hausarbeit Textmuster aufweist, die typisch für KI-generierte Texte sind.
Denn KI’s nutzen ganz bestimmte Satzstrukturen und Formulierungen, die man als Mensch so nicht verwenden würde. Zudem wird auch die Logik geprüft. Der Output der KI ist meistens einfach zu perfekt strukturiert und alles wirkt etwas „zu glatt“.
Nehmen wir an, dein Text ist in einer dieser Punkte auffällig. Dann schlägt der KI-Detektor Alarm. Und das könnte zur Folge haben, dass deine Betreuerin misstrauisch wird.
An meiner Uni ist es beispielsweise so, dass KI-Detektoren nicht als „Beweis“ für einen Täuschungsversuch herangezogen werden dürfen.
Dennoch läuft jede Abgabe durch Turnitin, eine Plagiatssoftware, die nun auch einen solchen KI-Detektor beinhaltet. Als Betreuer bekomme ich dann einen Score der angibt, mit welche Wahrscheinlichkeit KI verwendet wurde. Was ich dann mit dieser Information mache, bleibt mir selbst überlassen.
Leider schlagen manche Detektoren auch an, wenn du gar keine KI verwendet hast.
Es wäre also in jedem Fall hilfreich zu wissen, wie du sicherstellen kannst, dass deine wissenschaftliche Arbeit gar nicht erst in Verdacht gerät.
Wie du das anstellen kannst, zeige ich dir jetzt.
7 Geheimtipps gegen KI Detektoren
1. Kein Copy & Paste
Klingt logisch, aber glaub mir: Ich habe alles schon gesehen.
Kopiere keine Texte direkt aus einem KI-Tool und füge sie einfach so in deine Arbeit ein!
Klar ist es super verlockend, die Copy & Paste Funktion zu nutzen und in sekundenschnelle ein Kapitel geschrieben zu haben.
Don’t do it.
Was Unis in Zukunft verstärkt machen werden, ist es dich einfach zu einem bestimmten Kapitel abzufragen. Wenn du also die Quellen nicht kennst, die du zitierst oder eine simple Frage zu deinem „eigenen“ Text nicht beantworten kannst, dann geht es mit deiner Note schnell bergab.
Also nutze die KI sehr gerne, um kreativ zu werden und sammle damit Ideen, aber formuliere deine Texte immer selbst um. Was auch prima wäre, ist deinen SELBST-geschriebenen Text mit der KI zu paraphrasieren um so Grammatik und Satzbau zu optimieren.
Damit kommen wir zu Tipp Nummer 2.
2. Verwende Synonyme und ändere den Satzbau
Nehmen wir an, du hast eine Schreibblockade und kommst gerade nicht mehr weiter. Deswegen lässt du dich von der KI inspirieren.
Kann ja jedem Mal passieren. Upps.
Damit dein KI-generierter Text nicht 1:1 in deine Arbeit wandert, solltest du unbedingt MINDESTENS den Satzbau ändern und Synonyme nutzen.
KI-Detektoren erkennen nämlich Satzstrukturen, die häufig in KI-generierten Texten vorkommen. Wenn du also deine Sätze komplett umstellst, machst du dem KI-Detektor das Leben schwerer. Er wird diese Muster nicht mehr identifizieren können.
Du kannst es in der Praxis üben, indem du mehrere Varianten von einem Satz erstellst. Übung macht auch hier den Meister. Anfangs wird es dir vielleicht noch schwerfallen, aber irgendwann kannst du die Sätze ganz schnell und problemlos umschreiben.
Wenn du mehrere Sätze umgeschrieben hast, lohnt es sich den Text nochmal durchzulesen, um sicherzustellen, dass sich alles stimmig anfühlt.
3. Mache deinen Text menschlicher
Wie bereits gesagt, klingen von einer KI erstellte Texte meist zu gut, um wahr zu sein. Das liegt vor allem auch daran, dass Künstliche Intelligenz eine sehr formale und präzise Sprache nutzt. Deswegen springen KI-Detektoren bei zu glatten und fehlerfreien Texten an. Umgehe das, indem du versuchst, eine etwas menschlichere Tonalität und Wörter zu nutzen.
Die Schönheit eines wissenschaftlichen Textes entsteht nicht durch Perfektion, sondern Originalität. Eine KI kann das nicht leisten, da sie immer das Wort als nächstes verwendet, das wahrscheinlich am passendsten ist.
Riemer und Peter (2024) von der Universität Sydney nennen sie deswegen „Style Engines“. Das bedeutet, dass generative KI sehr gut darin ist, einen Stil nachzuahmen – und darin liegt genau das Problem. Echte Originalität kann so nicht entstehen.
Indem du also das Unberechenbare in deinen Text einbaust, machst du ihn originell und verhinderst, dass ein KI-Detektor sich dafür interessiert.
4. Behalte das „Higher-Level Thinking“ für dich
KI Tools komprimieren oft sehr viele Fakten in einem kurzen Abschnitt und klingen manchmal dadurch sehr generisch. Auch das ist ein Grund, warum KI-Detektoren anschlagen.
Also vermeide es, dass du deinen Text mit zu vielen Fakten oder Informationen überlädst. Anstatt nur die reinen Fakten zu erklären, solltest du dich damit nur kurz aufhalten. Eine wissenschaftliche Arbeit ist kein Wikipedia Artikel, sondern ein Argument, das sich langsam entfaltet.
Inkludiere also zum Beispiel eine theoretische Perspektive, um ein Thema aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.
Darauf würde eine KI nur kommen, wenn du ihr diese Idee fütterst. Das heißt, solange das „higher-level thinking“ in deiner Verantwortung bleibt, bist du auf der sicheren Seite.
Sagen wir mal du schreibst eine wissenschaftliche Arbeit über das Thema Digitale Transformation im Dienstleistungssektor.
Du kannst dich dafür entscheiden, das Thema und die dazugehörige Literatur einfach zu beschreiben. Das könnte eine KI auch – von daher kannst du hier keine Bestnote erwarten.
Wenn du allerdings auf die originelle Idee kommst, dein Thema aus der Perspektive des französischen Pragmatismus, zum Beispiel nach Boltanski und Thévenot (1991) zu analysiseren, dann bist du im Begriff eine originelle Arbeit zu erstellen.
Da können deine Komilitionen ihren Text in 30 Minuten mit ChatGPT erstellen und den Rest des Tages Netflix schauen.
Na und, was denkst du wer von euch nach dem Studium mehr auf dem Kasten hat?
Wenn du dich in Boltanski und Thévenot (1991) einliest und deine Arbeit zum Anlass nimmst, intellektuell zu wachsen, dann hast du gewonnen.
Es geht darum, sich nicht von der schnellen KI-Lösung verführen zu lassen, sondern in die Arbeit zu investieren, die dich wirklich weiterbringt.
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5. Vermeide minderwertige Quellen
Klar kannst du ChatGPT oder andere KI-Tools zur Recherche nutzen. Das Tool Consensus ist zum Beispiel ultra hilfreich, um passende Quellen zu finden.
Allerdings solltest du die Informationen nicht einfach blind übernehmen. KI-Tools bieten dir zwar oft nützliche Zusammenfassungen und Erklärungen, aber sie nutzen dafür leider keine primären wissenschaftlichen Quellen. Um sicherzugehen, dass die Fakten wirklich korrekt sind, solltest du die Infos von der KI mit anderen Quellen abgleichen. Nutze dafür verlässliche Quellen wie Bücher, wissenschaftliche Artikel oder Datenbanken.
Und gleichzeitig kann es passieren, dass die KI dir eine Quelle ausspuckt, die es tatsächlich so gibt. Aber diese Quelle kann ein Artikel aus einem von MDPI-verlegten Journal sein. Diese werden unzureichend peer-reviewed und sind dadurch äußerst fragwürdig.
Ich würde einen solchen Artikel nie zitieren und eine Arbeit, die sich auf solche Quellen stützt, schlechter bewerten.
Für dich heißt das, dass du die Fähigkeit entwickeln solltest, gute von schlechten Quellen zu unterscheiden. Zumindest aktuell macht KI das nicht – und das ist ein Risiko, für die Qualität deiner wissenschaftlichen Arbeit!
6. Unterscheide zwischen Unterstützung und Plagiat
Meiner Meinung nach ist KI hier, um zu bleiben. Tools wie ChatGPT richtig zu nutzen, wird ein unverzichtbarer Skill in der zukünftigen Arbeitswelt sein. Ich bin daher kein Verfechter davon, dass du im Studium komplett auf KI verzichten solltest.
Vielmehr solltest du sofort anfangen, diese Tools für dich zu nutzen – allerdings auf eine clevere Art und Weise.
Viele Universitäten sehen das ähnlich und erlauben die Nutzung von KI, allerdings musst du transparent machen, wie und in welchem Umfang du sie verwendet hast.
Es ist völlig in Ordnung, KI-Tools als Unterstützung zu nutzen – auch zum wissenschaftlichen Arbeiten. Sieh die KI als deinen kreativen Assistenten, der dir hilft eigene Ideen zu entwickeln und deine Gedanken zu strukturieren – nicht als Tool, das deine komplette Hausarbeit für dich schreibt.
Ich habe bereits ein ausführliches Video zum Thema AI und Plagiate gemacht, dieses findest du hier verlinkt.
Allerdings funktionieren KI-Detektoren anders als Plagiatsscanner. Wenn du KI-Tools zum Paraphrasieren nutzt, wird der Plagiatscanner nicht anschlagen, der KI-Detektor mit großer Wahrscheinlichkeit schon.
Wenn du also KI zum Paraphrasieren oder zur Rechtschreiberkennung nutzen möchtest, hole dir einfach das OK deiner Betreuerin. Dann schreibst du einen Satz, der dies offenlegt, in deiner eidesstattlichen Erklärung am Ende deiner Arbeit und du brauchst dir über KI-Detektoren nie wieder Gedanken machen.
Natürlich geht das nur, wenn deine Prüfungsordnung die Nutzung von KI nicht grundsätzlich verbietet. Checke also vorher die aktuelle KI-Policy deiner Uni.
7. Nutze selbst einen KI-Detektor
Ein letzter Tipp: Bevor du deine Arbeit abgibst, kannst du sie durch verschiedene KI-Detektoren oder Plagiatscanner laufen lassen. Es gibt mittlerweile einige Online-Tools, die herausfinden, ob dein Text potenziell als KI-generiert erkannt werden könnte.
Du kannst sozusagen selbst einen KI-Detektor ausprobieren und damit herumexperimentieren.
Wenn du das mal ausprobieren möchtest, kannst du zum Beispiel den kostenfreien KI-Detektor von Quillbot nutzen. https://quillbot.com/ai-content-detector.
Teste damit deinen geschriebenen Text, den Text aus der KI und etwas dazwischen. Du kannst so Muster erkennen, durch welche Änderungen der Score steigt bzw. sinkt.
Dieses Wissen hilft dir dann beim Schreiben deiner wissenschaftlichen Arbeit und der Umsetzung der 6 vorherigen Tipps!
Fazit
KI-Detektoren sind mittlerweile schon wirklich gut darin, die Muster von AI generierten Texten zu erkennen. Und trotzdem sind sie natürlich nicht unfehlbar.
Auf Englisch würde man sagen es handelt sich hier um ein „Arms Race“: Die Detektoren und die KI schaukeln sich gegenseitig hoch, indem irgendwer immer einen Schritt voraus ist.
Deshalb wird kein Student allein aufgrund von KI-Detektoren durchfallen. Klar, Plagiate können zweifelsfrei nachgewiesen werden, denn das ist relativ einfach zu belegen.
Das gilt jedoch nicht für KI-generierte Inhalte. Es wird immer Raum für Zweifel geben. Jemand könnte einfach einen Schreibstil haben, der einem generativen KI-Tool sehr ähnlich ist. Es gibt keine Möglichkeit, definitiv zu beweisen, dass ein Text von einer KI generiert wurde.
Dennoch kann ich es immer wieder nur betonen: Wenn du KI nutzt, solltest du nicht dein eigenes Denken komplett ausschalten.
Siehe KI vielmehr als Werkzeug, mit dem du dir die Arbeit erleichtern kannst, um dir mehr Raum zum wirklich kreativen Denken zu schaffen. Diesen Raum musst du dann aber wirklich dafür nutzen und die gesparte Zeit nicht mit etwas anderem verplempern. Nur dann wird dir KI dabei helfen, besser zu studieren, als Menschen das vor 10 Jahren konnten – und wahrlich originelle Arbeit zu leisten.
Wenn du auf dem Weg zu mehr Erfolg im Studium noch ein wenig Starthilfe für deine wissenschaftliche Arbeit benötigst, dann habe noch ein PDF für dich, das du dir gratis herunterladen kannst:
Die 30 besten Formulierungen für eine aufsehenerregende Einleitung