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7 akademische Fremdwörter für einen wissenschaftlichen Wortschatz

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Kennst du diesen Moment, wenn du einen schwierigen Text liest und ein akademisches Fremdwort entdeckst? Du hast es schon 3 Mal gegoogelt, aber sofort wieder vergessen…

Dabei sind es gerade die Wörter und Begriffe, die in deinem Studienfach zum Vokabular gehören, die deine wissenschaftlichen Arbeiten, Präsentationen und Diskussionen auf das nächste Level heben.

In diesem Video erkläre ich dir 7 akademische Fremdwörter, die dir in deinem Studium mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit über den Weg laufen werden.

Schreibe sie dir in dein Wortschatzdokument und binde sie behutsam in deine Texte und deinen Jargon ein, damit du den Duktus deines Studienfachs besser verstehst und die Qualität deiner wissenschaftlichen Erzeugnisse sukzessive steigerst.

Falls du noch nicht weißt, was ein Wortschatzdokument ist, dann schau im Anschluss gerne in meinem Video hier oben rechts vorbei. Dort erfährst du, wie du dir systematisch einen Wortschatz akademischer Fremdwörter zulegst und deine wissenschaftlichen Arbeiten sprachlich bereicherst.

Akademische Fremdwörter im Studium

Vorab noch ein kleiner Tipp: Verwende akademische Fremdwörter nur, wenn deren Bedeutung unweigerlich zur Verbesserung deiner Ausdrucksweise beitragen und die Umgangssprache keinen gleichwertigen Begriff bereitstellt.

Niemand mag Leute, die damit angeben, dass sie irgendwo ein Fremdwort aufgeschnappt haben und es nun pausenlos einbringen.

Mein Lieblingsbeispiel ist die Verwendung des Wortes „trivial“. Es gibt wirklich keinen Grund, dieses Wort zu benutzen, außer zu suggerieren: „Hallo, ich verwende Bildungssprache!“

Das grundsätzliche Ziel sollte es sein, komplexe Sachverhalte mit einfacher Sprache wiedergeben zu können. Dennoch hast du einen großen Vorteil im Studium, wenn du Sachverhalte, die so trivial sind, dass sie für ein wenig Aufmerksamkeit komplexer Sprache bedürfen, mühelos decodieren kannst.

Signifikanz #1

Ein lockerer Einstieg aus dem Bereich der Statistik. In der Wissenschaft wird oftmals von „signifikanten“ Ergebnissen gesprochen. Aber was heißt das eigentlich?

Statistische Signifikanz bedeutet, dass

„die Irrtumswahrscheinlichkeit, eine angenommene Hypothese treffe auch auf die Grundgesamtheit zu, nicht über einem festgelegten Niveau liegt.“

(Statista.de Lexikon)

In verständlicher Sprache könnte man auch sagen, dass der gemessene Zusammenhang zweier Variablen nicht zufällig auftritt, sondern für die Gesamtheit der Daten gilt.

Oftmals entsteht leider der Eindruck, nur signifikante Ergebnisse seien gute Ergebnisse. Das kann dazu führen, dass so lange an den Daten herausgeschraubt wird, bis eine statistische Signifikanz entsteht, aber die Integrität des Forschungsdesigns darunter leidet. Doch das ist ein Thema für ein anderes Video.

Außerhalb der Statistik kann ‚Signifikanz‘ mit der Bedeutsamkeit bzw. Wichtigkeit einer Sache gleichgesetzt werden. Im Wissenschaftskontext solltest du jedoch immer die statistische Färbung des Begriffs im Hinterkopf behalten, damit keine Missverständnisse entstehen.

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Salienz #2

Wo wir schon bei der Statistik sind, schauen wir uns mal bei den Profis in diesem Bereich um: In der Psychologie.

PsychologInnen haben es besonders gern, wenn sie von signifikanten Ergebnissen berichten können. Doch ein Fremdwort haben sie noch lieber: Die Salienz.

Hier ein Beispielsatz:

Ergebnis der Befunde ist, dass multisensorische Integration in multisensorischen Arealen (wie dem STS) entsteht, und diese Information dann in unimodale Areale rückprojiziert wird um die Salienz der zum mutlisensroschen Objekt gehörigen unimodalen Stimuluseigenschaften zu erhöhen.

Alles klar.

Wenn etwas salient ist, dann sagt das nichts weiter aus, als dass es auffällig ist bzw. heraussticht.

Das gilt im Übrigen nicht nur für visuelle Reize in der kognitiven Psychologie, sondern kann auch im Zusammenhang der Linguistik verwendet werden: Nämlich wenn bestimmte Merkmale der Sprache besonders gut und leicht wahrnehmbar sind.

Reziprozität #3

Weiter geht unsere Reise in soziologische Gefilde. Hier spricht man von Reziprozität, wenn es sich um ein Phänomen handelt, das auf Wechselseitigkeit beruht.

Das ist eines der Grundprinzipien zwischenmenschlicher Beziehungen. Im Idealfall sollte der soziale Austausch sich einpendeln; wie du mir so ich dir.

Das Substantiv Reziprozität und das Adjektiv reziprok werden jedoch auch fächerübergreifend verwendet. So spricht man in der Mathematik oder Physik ebenfalls von reziproken Zahlenwerten oder in Jura von reziproken Grundsätzen.

Determinismus #4

Der Begriff des Determinismus oder des deterministischen Denkens wird dir früher oder später im Rahmen wissenschaftstheoretischer Überlegungen über den Weg laufen.

Einfacher formuliert, drückt dieser Begriff die „Vorbestimmtheit“ von Ereignissen aus. Das bedeutet, dass vorhandene Bedingungen bestehen, wie zum Beispiel Naturgesetze, und diese den Ausgang der Zukunft „vorbestimmen“.

Wenn also eine Million Domino-Steine aneinandergereiht sind, und du den ersten umstößt, ist das Schicksal des letzten bereits besiegelt.

Leider wird der Begriff oft emotional aufgeladen, zum Beispiel wenn qualitative ForscherInnen quantitative Forschungsdesigns kritisieren.

In Modellen, welche die Wirkungsbeziehung zwischen Variablen abstrahieren sollen, wird oft eine Art Determinismus vorausgesetzt. Dies bildet die Realität nicht immer so ab, wie wir glauben, es sei der beste Weg, aber dennoch brauchen wir in manchen Fällen diese Art der Annäherung.

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Konstituens #5

Ein eher ungewöhnliches Wort, das aus der Bildungssprache stammt, aber keinen engen Bezug zu einer bestimmten Forschungsdisziplin hat. Konstitutive Merkmale sind ein wesentlicher Bestandteil einer Sache.

Würden sie weggelassen, fehlte dem Gesamtbild einer Sache oder Person ein elementarer Baustein.

Wenn du also mal einen Satz bildungssprachlich upgraden möchtest, wäre dieser Begriff einer der Klassiker.

Normativ #6

Dieses ist eins der Wörter, die ich in meinem Studium immer und immer wieder in Seminaren gehört, aber nie richtig verstanden habe. Aber eigentlich ist es ganz einfach.

Die übliche Bedeutung des Wortes kannst du dir Anhand „gesellschaftlicher Normen“ merken. Das sind nichts anderes als gesetzliche oder moralische Regeln. Damit deckst du schon den häufigsten Gebrauch des Wortes ab.

Etwas komplizierter wird es, wenn „normativ“ in der Wissenschaftstheorie verwendet wird. Hier bildet „normativ“ das Gegenstück zu „deskriptiv“ und beschreibt Denkansätze oder Theorien, die vorgeben, wie etwas sein soll. 

Wohingegen deskriptiv nur beschreibend abbildet, wie etwas womöglich ist, also eine Abstraktion der Realität.

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Rezeption #7

Zu guter Letzt wagen wir uns in das Feld der Künste, Medien- und Kommunikationswissenschaften. Etwas zu „rezipieren“ bedeutet nichts anderes als einen Text, ein Kunstwerk, ein Video oder anderes Medium wahrzunehmen. 

Ein YouTube-Video zu rezipieren hört sich schonmal besser an als ein YouTube-Video zu gucken.

Im Kontext Geschichte oder Gesellschaft kann das Wort jedoch noch eine andere Bedeutung haben: Die Übernahme fremder Werte und Gedankenguts. 

Wenn also ein bestimmtes Volk auf ein anderes trifft, kann es deren Kulturgüter rezipieren, nicht im Sinne der Wahrnehmung, sondern der Übernahme.

 


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