Vorlesungen nachbereiten?
Das klingt ziemlich langweilig, streberhaft und aufwendig.
Ich bin der Ansicht, dass die Nachbereitung von Vorlesungen eine der wichtigsten Gewohnheiten ist, die Top-Studenten von mittelmäßigen unterscheidet.
In diesem Artikel zeige ich dir 5 Strategien, mit denen du das Chaos in deinem Kopf in strukturiertes Wissen umwandelst.
Diese Strategien machen das Lernen nicht nur effizienter, sondern erleichtern deine Prüfungsvorbereitung und reduzieren deinen Stresspegel.
Inhaltsverzeichnis
Warum Vorlesungen nachbereiten der Schlüssel zum Erfolg ist
Die Nachbereitung einer Vorlesung ist vergleichbar mit dem Zusammensetzen eines Puzzles. Du sammelst in der Vorlesung Teile – Fakten, Konzepte, Ideen.
In der Nachbereitung fügst du diese zu einem sinnvollen Ganzen zusammen.
Dieser Prozess ist entscheidend für ein tieferes Verständnis und die langfristige Speicherung des Lernstoffs.
Aktives Lernen ist hier das Stichwort: Es geht nicht nur darum, Informationen aufzunehmen, sondern sie auch wirklich zu verarbeiten und anzuwenden.
Wann solltest du deine Vorlesungen nachbereiten?
Der ideale Zeitpunkt für die Nachbereitung ist so nah wie möglich an der Vorlesung.
Warum? Dein Gehirn verarbeitet frische Informationen am effektivsten. Basierend auf der Ebbinghaus’schen Vergessenskurve, solltest du idealerweise innerhalb von 24 Stunden beginnen.
Denn sonst vergisst du laut dieser Kurve innerhalb eines Tages etwa die Hälfte der Vorlesung. Wenn du direkt nach der Vorlesung beginnst, ist das die beste Grundlage, um den Stoff effektiv in deinem Langzeitgedächtnis zu verankern.
Zusätzlich stehen die Dozenten während der Vorlesungszeit in der Regel mehr zur Verfügung als während der Klausurenphase, wenn plötzlich alle Studis mit Fragen kommen.
Wenn du etwas auch nach der Nachbereitung der Vorlesung nicht verstanden hast, ist es am besten, dem Professor direkt eine E-Mail zu schreiben oder die nächste Sprechstunde zu besuchen.
Wie viel Zeit solltest du dir zum Vorlesungen nachbereiten nehmen?
Jetzt fragst du dich bestimmt: „Wie lange soll ich damit verbringen, meine Vorlesungen nachzubereiten?“
Eine gute Faustregel ist, mindestens die Hälfte der Vorlesungszeit für die Nachbereitung einzuplanen. War die Vorlesung also 90 Minuten lang, versuche in den 24 Stunden danach rund 45 Minuten für die Nacharbeit zu blocken.
Denk daran: Qualität schlägt Quantität.
Es geht nicht darum, stundenlang zu büffeln, sondern den Stoff wirklich zu verstehen. Wenn du merkst, dass dir ein Thema besonders schwerfällt, nimm dir mehr Zeit. Und wenn etwas direkt klar ist, kannst du das Thema schneller durchgehen.
Bei der Nachbereitung kannst du z.B, die Pomodoro-Technik anwenden: 25 Minuten konzentriert arbeiten, dann 5 Minuten Pause. Und noch ein Durchgang – und das war’s.
Das hilft dir, fokussiert und produktiv zu bleiben. Wichtig ist, dass du die Zeit nicht einfach damit verbringst, das Skript 10x durchzulesen. Vielmehr solltest du in der Nachbearbeitungszeit aktiv mit dem Stoff arbeiten.
5 Strategien zur perfekten Vorlesungsnachbereitung
1. Unklarheiten beseitigen
Falls du während der Vorlesung Unklarheiten bemerkt und Fragen notiert hast, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, Licht ins Dunkel zu bringen.
Wenn das Skript nicht ausreicht, dann schau in die Fachliteratur, die dein Dozent empfohlen hat. Manchmal sind die Themen dort zwar auch komplex, aber aus einem anderen Blickwinkel erklärt.
Such nach einem YouTube-Tutorial zum Thema der Vorlesung.
Dort werden Inhalte oft verständlich und anfängerfreundlich aufbereitet. Und wenn immer noch Fragen offen sind, zögere nicht, dem Prof eine Mail zu schreiben oder die nächste Sprechstunde zu besuchen.
2. Wichtiges von Unwichtigem trennen – Fokus auf die Klausurphase
Vielleicht bist erst am Anfang des Semesters und du bereitest gerade eine der ersten Vorlesungen nach. Doch genau jetzt kannst du clever sein und die Klausurenphase schon im Hinterkopf haben.
Schau dir deine Vorlesungsnotizen genau an, wo hat der Dozent seinen Fokus gesetzt, wo besonders viele Beispiele erklärt oder auf weiterführende Literatur hingewiesen.
All das können Hinweise dafür sein, was thematisch für die Klausur relevant sein könnte.
Es ist super wichtig, zwischen den zentralen Inhalten und weniger wichtigen Details zu unterscheiden, um deine Lernzeit optimal zu nutzen.
Frage dich, welche Informationen zum tieferen Verständnis der Kernthemen beitragen und welche eher ergänzender Natur sind.
So kannst du deine Lernschwerpunkte richtig setzen, beispielsweise wenn du schon früh mit deinen ersten Spaced Repetition Einheiten beginnen möchtest.
3. Identifizierung von Schlüsselkonzepten und Zentralen Ideen
Beginne mit einer Durchsicht deiner Notizen (Hier findest du auch Tipps zur Erstellung von Vorlesungsnotizen).
Es geht darum, sie zu organisieren und zu prüfen, ob sie vollständig sind. Fokussiere dich auf die Hauptthemen und zentralen Ideen der Vorlesung.
Beginne damit, die Vorlesungsinhalte in kleinere Segmente zu unterteilen. Schau dir jedes Thema oder jeden Abschnitt einzeln an und frage dich:
- Was ist die Hauptbotschaft?
- Welche Beispiele unterstützen die Idee?
Dieser analytische Ansatz hilft dir, die Struktur des Lernmaterials zu verstehen und die wichtigen von den weniger wichtigen Informationen zu unterscheiden.
Nachdem du die zentralen Ideen identifiziert hast, überlege, wie diese miteinander in Beziehung stehen.
- Gibt es Verbindungen zwischen verschiedenen Themen oder Konzepten?
- Wie fügen sich diese Einzelteile in das größere Bild des Kurses ein?
Das Herstellen solcher Verbindungen ist entscheidend für das tiefe Verständnis und hilft dir, ein umfassendes Bild des Lernstoffs zu entwickeln. Versuche, diese Verbindungen mal mit einer Mindmap darzustellen.
4. So wird die Nachbereitung deiner Vorlesung greifbar
Beim Überarbeiten deiner Vorlesungsnotizen solltest du versuchen, Beispiele oder Analogien zu integrieren, um das Verständnis komplexer Themen zu erleichtern.
Achte darauf, dass diese Beispiele eng mit dem Lernstoff verknüpft sind. Manchmal kann es hilfreich sein, Alltagssituationen heranzuziehen, um theoretische Konzepte greifbar zu machen.
Wenn du zum Beispiel ein wirtschaftliches Prinzip lernst, versuche es mit einer Situation aus dem realen Leben, wie dem Kaufverhalten in einem Supermarkt, zu verknüpfen. Solche realen Beispiele helfen dir, abstrakte Ideen besser zu verstehen und im Gedächtnis zu behalten.
5. Teste Dich selbst
Stelle dir selbst Fragen zum Lernstoff und versuche, diese ohne Blick in deine Notizen zu beantworten.
Fokussiere dich dabei auf komplexe Fragen, die ein tieferes Verständnis erfordern. Indem du versuchst, die Konzepte in eigenen Worten zu erklären, bekommst du ein klares Bild davon, wie gut du das Thema wirklich verstanden hast.
Eine Kombination, die sich für viele als der Schlüssel zum Erfolg herausgestellt hat, ist die Karteikarten-App Anki und das Prinzip des Active Recall.
Nutze Übungsaufgaben oder Altklausuren, um dein Wissen zu testen und zu sehen, wo du stehst. Solltest du dabei auf Schwierigkeiten stoßen, scheue dich nicht, diese Themen nochmal zu überarbeiten.
Eine ehrliche Selbsteinschätzung ist dabei entscheidend. Es ist leicht, sich selbst zu überschätzen und anzunehmen, dass man ein Thema verstanden hat. Aber die wahre Herausforderung liegt darin, sich selbst herauszufordern und zuzugeben, wo noch Arbeit nötig ist.
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Hilfsmittel und Ressourcen für die Nachbereitung der Vorlesung
In der Welt der Vorlesungsnachbereitung sind die richtigen Tools und Ressourcen unverzichtbar.
#1 Digitale Notiz-Apps zum Vorlesungen nachbereiten
Fangen wir mit digitalen Notiz-Apps wie Evernote oder OneNote an. Diese digitalen Helfer sind perfekt, um deine Notizen zu organisieren, durchsuchbar zu machen und mit zusätzlichen Infos wie Bildern oder Audioaufnahmen zu ergänzen.
Ziehe dir, was du brauchst aus dem Lern-Management-System deiner Uni, wie z.B. Moodle und füttere damit dein „Second Brain„. So hast du alles an einem Ort.
#2 Recherche-Tools zum Vorlesungen nachbereiten
Wenn du tiefer in ein Thema eintauchen willst, sind zudem Online-Bibliotheken und wissenschaftliche Datenbanken wie Google Scholar unschlagbar. Hier hast du Zugang zu einer riesigen Auswahl an Fachartikeln und Studien. Und falls du dir gern Dinge erklären lasst, schaue dir Plattformen wie Khan Academy oder Coursera an. Sie bringen komplexe Themen auf einfache und verständliche Weise rüber.
#3 Karteikarten-Tools zum Vorlesungen nachbereiten
Zum Lernen selbst kannst du Apps wie Quizlet oder Anki ausprobieren. Sie machen das Wiederholen des Stoffes mit Karteikarten und cleveren Gedächtnistrainingsmethoden wirklich effektiv und helfen dir bei der Klausurvorbereitung.
#4 KI-Tools zum Vorlesungen nachbereiten
Darüber hinaus solltest du immer die Augen offen nach den neusten KI-Tools haben. Sie können dir in allen Bereichen helfen, von Zusammenfassungen, über die Recherche, bis hin zum Abfragen des Lernstoffs.
#5 Andere Menschen zum Vorlesungen nachbereiten
Zu guter Letzt: Vergiss nicht den sozialen Aspekt beim Lernen!
Lerngruppen bieten eine tolle Möglichkeit, um sich mit deinen Kommilitoninnen auszutauschen und gemeinsam zu lernen. Zusammen lernt es sich oft leichter, und manchmal entdeckt man in der Gruppe ganz neue Perspektiven und Lösungsansätze.
Und außerdem macht gemeinsam prokrastinieren mehr Spaß als alleine 🙂
Wenn du auf dem Weg zu mehr Erfolg im Studium noch ein wenig Starthilfe für deine wissenschaftliche Arbeit benötigst, dann habe noch ein PDF für dich, das du dir gratis herunterladen kannst:
Die 30 besten Formulierungen für eine aufsehenerregende Einleitung