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Klausuren besser schreiben | 7 simple Techniken für deine erste 1,0

Klausuren besser schreiben Studium

Du möchtest in der nächsten Prüfungsphase deine Klausuren besser schreiben? Eine durchschnittliche Note ist für dich nicht mehr akzeptabel und es ist an der Zeit für etwas Außergewöhnliches?

Dann bist du hier goldrichtigsten aller Ecken des Internets gelandet. Denn hier bekommst du 7 simple Techniken, deren Anwendung dich auf den richtigen Weg zu einer TOP-Note lenken werden.

Ich verspreche dir, dass du einiger dieser Techniken noch nie in deinem Lernalltag angewandt hast – bleib also unbedingt bis zum Ende dran, um mit der bestmöglichen Vorbereitung in deine nächste Klausurenphase zu starten.

Die ersten 5 Techniken helfen dir bei der Vorbereitung auf deine Klausur, die letzten beiden können dann am Tag der Wahrheit den Unterschied ausmachen.

Schnapp dir was zum Mitschreiben – Los geht’s!

Stelle einen Lernplan auf #1

Um Klausuren besser schreiben zu können, ist ein Lernplan ist absolute Pflicht. Wenn du ernsthaft in Erwägung ziehst, mit einer fein gestriegelten Eins vor dem Komma aus dem Hörsaal zu marschieren – Dann stelle ihn auf und ziehe ihn knallhart durch.

Ein Lernplan hilft dir bei folgenden Dingen:

  • Überblick über den Lernaufwand
  • Planung deiner Meilensteine
  • Reduktion von Stress und Zeitdruck
  • Priorisierung von Arbeitsschritten
  • Zeitmanagement

Das ist eine ganze Menge! Ein Lernplan ist demnach ziemlich mächtig. Wie stellst du also nun deinen ganz persönlichen Lernplan auf?

Entscheide dich für ein Medium

Manche mögen’s analog, andere lieber digital. Du weißt selbst am besten, was für ein Typ du bist und wie du es erzwingen kannst, deinen Lernplan auch wirklich durchzuziehen.

Ich persönlich nutze Evernote, also alles digital. So kann ich ihn jederzeit anpassen und habe ihn auf allen Geräten zur Hand. Doch auch ein Lernplan innerhalb deines Kalenders oder Journals kann Vorteile haben, beispielsweise wenn dich die Ästhetik eines handgeschriebenen Lernplans motiviert.

Verschaffe dir einen Überblick und setze Meilensteine

Ein Überblick nimmt dir die Angst vor dem Berg an Stoff, den du für deine Klausur aufsaugen musst. Um Klausuren besser schreiben zu können, hilft es, den Lernplan in einzelne Teile herunterzubrechen. Bei dieser Aufgabe können dir diese Fragen helfen:

  • Wie viele Lektionen gibt es?
  • Wie groß ist der Aufwand, alle zu erlernen?
  • Bis zu welchem Zeitpunkt will ich was genau gelernt haben?
  • Was sind meine Lernziele?

Nachdem du herausgezoomt hast und weißt, womit du es zu tun hast, kommen die Meilensteine. Ich empfehle dazu das Erstellen eines GANTT-Diagramms, beispielsweise mit Agantty.

Alternativ kannst du die einzelnen Lernziele und die verknüpften Meilensteine in deinem Evernote oder Kalender/Journal festhalten.

Lege Prioritäten und Lerneinheiten fest

Vergib unter den einzelnen Lektionen Prioritäten, damit du mehr Zeit auf die Dinge anwendest, die diese Zeit auch verlangen. Eine hohe Priorität verdienen nicht die Lektionen, die du dir schnell und einfach einverleiben kannst, sondern diejenigen, die du am wenigsten beherrschst.

In jeder Klausur gibt es ein Thema, das die Spreu vom Weizen trennt. Drücke dich nicht davor es zu lernen oder verschiebe es ans Ende deines Lernplans. Stelle dich diesem Thema und beginne so früh wie möglich, damit du nachjustieren kannst, falls Probleme entstehen.

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Nutze Karteikarten und Lerngruppen #2

Um Daten, Fakten und andere niedrig-dimensionale Inhalte zu aufzunehmen und langfristig zu erinnern, gibt es kein besseres Tool als klassische Karteikarten.

Eine fantastische Karteikarte hat drei entscheidende Eigenschaften:

  1. textuelle und visuelle Elemente unterstützen einander (Bild/Grafik/Mindmap + Text)
  2. sie triggern das aktive Aufsagen des Inhalts
  3. beschränken sich auf eine spezifische Fragestellung

Um effektiv mit Karteikarten zu lernen, musst du das aktive Erinnern immer wieder auf’s Neue hervorrufen. Sage dir die Inhalte laut auf oder arbeite mit einer 2. Person, indem ihr euch die Antworten gegenseitig aufsagt.

Doch selbst wenn du das Spiel mit den Karteikarten perfektionierst – es geht noch mehr. Vor allem die Inhalte und Zusammenhänge, die ein tiefergreifendes Verständnis verlangen, kannst du mit Karteikarten nicht gut genug verinnerlichen.

Der Schlüssel zu einem tiefgreifenden Verständnis ist dieser hier:

Lehre was du lernst. 

Das Prinzip ist unter dem Namen der Feynman-Technik bekannt. Ich habe einen eigenen Blog-Artikel dazu verfasst, den ich dir wärmstens empfehlen kann. Die Technik sieht vor, dass du dich einer Lerngruppe mit 4-6 Mitgliedern anschließt.

Jedes Mitglied der Gruppe wird Expert/in in einem bestimmten Thema, indem er oder sie sich voll auf das entsprechende Themengebiet fokussiert. Bei den Gruppentreffen präsentiert jeder sein Thema in einem Kurzvortrag und stellt sich den Fragen der anderen.

Diese Konstellation schafft eine Win-Win-Win-Situation, in der alle Beteiligten die Inhalte unwiderruflich verinnerlichen. Deine Klausuren besser schreiben – Dieses Ziel ist mit dieser Technik in greifbare Nähe gerückt.

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Beachte den Spacing Effekt #3

Was musst du während einer Klausur leisten? Genau, du musst Erinnerungen abrufen und gegebenenfalls kognitive Leistungen erbringen, indem du eine unbekannte Aufgabe rechnest oder das Gelernte in einen neuen Zusammenhang bringst.

Letzteres wird dir leichter fallen, wenn du die Grundvoraussetzung beherrschst: Du hast die Inhalte in dein Gehirn gemeißelt und kannst sie jederzeit problemlos abrufen.

Mithilfe des Spacing Effekts wirst du diese Stellschraube optimieren können.

Um Inhalte in deinem Gedächtnis zu manifestieren, müssen sich in deinem Gehirn neue neuronale Verbindungen bilden, die du zum Zeitpunkt deiner Klausur anzapfen kannst.

Diese Verbindungen kannst du immer stärker ausprägen, je öfter du dich mit dem Lernstoff konfrontierst. Dabei sollten die Zeitabstände zwischen den Lerneinheiten zu Beginn kurz sein und gegen Ende weiter auseinanderliegen.

Wenn du ein Thema 2 Monate vor der Klausur einmal pro Woche lernst und eine Woche vor der Klausur jeden Tag, dann ist das eigentlich genau falsch herum!

Das grundlegende Gesetz für die Manifestation neuer Gedächtnis-Pfade lautet wie folgt:

Abstände zwischen den Lerneinheiten manifestieren das Gelernte effektiver als ein Lern-Marathon zu einem einzigen Zeitpunkt.

Um deine Klausuren besser schreiben zu können, sollte dein Lernplan diesen Effekt also in jedem Fall berücksichtigen.

Eine gute Faustregel für die Zeitabstände ist diese hier:

  • 3 Tage Abstand (3-4 Lerneinheiten)
  • 7 Tage Abstand  (2-3 Lerneinheiten)
  • 15 Tage Abstand (1-2 Lerneinheiten)
  • 30 Tage Abstand (1 Lerneinheit)
  • + Wiederholung kurz vor der Klausur

Schreibst du in einem Semester innerhalb weniger Wochen mehrere Klausuren, ist die Umsetzung eines solchen Plans natürlich eine Herausforderung. Und trotzdem – je näher du an den optimalen Zustand für dieses Prinzip kommst, desto besser.

Versuche deine Lerneinheiten nicht nur auf die Klausurphase zu verschieben, sondern bereits während des Semesters das Fundament zu legen.

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Stelle die richtigen Fragen #4

Du hast alle Lernunterlagen von vorne bis hinten durchgearbeitet, hast dich mit anderen ausgetauscht, aber zu einem bestimmten Thema bekommst du einfach immer noch keinen Zugang?

Stelle die richtigen Fragen.

Manchmal ist das einfach so. Egal wie lange du dich mit einer Sache beschäftigst, die dir wirklich schwer fällt, es geht nicht weiter. Hier braucht es also neuen Input und eine alternative Erklärung, damit du endlich den Durchbruch schaffst.

Wer ist dafür besser geeignet als dein Dozent? Niemand.

Sammle deine Fragen und frage nach. Dafür sind Dozenten ja da. Dabei gilt es jedoch, einen guten Eindruck zu machen und die Zeit dieser Person wertzuschätzen. Versuche alles in deiner Macht stehende, das Problem eigenständig zu lösen. Doch wenn du nicht weiterkommst, dann scheue dich nicht zu fragen.

Deine Fragen sollten nach folgendem Schema gestaltet werden:

Erkläre dein Problem, indem du klarstellst, bis zu welchem Punkt du einen Sachverhalt oder ein Problem verstanden hast und an welcher Stelle genau du nicht weiterkommst.

Auf diese Weise spart ihr euch gegenseitig Zeit und du wirst keinen schlechten Eindruck machen, indem du des anderen Zeit verschwendest. Vielmehr zeigst du durch dein Interesse und gezieltes Nachfragen Engagement und den Willen, eine außergewöhnliche Note zu erreichen.

Das sieht dann auch dein Gegenüber.

Teste dich selbst #5

Befindest du dich in einem fortgeschrittenen Stadium deines Lernprozesses, dann ist es Zeit für die Generalprobe. Simuliere den Ernstfall, indem du dich künstlich in die Lage versetzt, in der du dich auch während der Klausur befindest.

Oft stellen Lehrende Probeklausuren zur Verfügung. Im Optimal-Fall bist du in Besitz einer solchen Klausur und hast sie noch nicht zuvor gelöst. Falls nicht, dann stelle dir selbst mit Quiz-Fragen und Beispiel-Aufgaben eine Klausur zusammen.

Setze dir den Timer auf 60 oder 90 Minuten, je nach dem für wie lange deine Klausur angesetzt ist.

Und los geht’s!

Je näher du am echten Szenario bist, desto routinierter wirst du während der richtigen Klausur agieren können.

Diese Übung ist besonders wichtig, auch wenn du nicht viel an Wissen dazu gewinnst. Um Klausuren besser schreiben zu können, muss ein ganz bestimmter Faktor eliminiert werden:

Prüfungsangst. 

Nervosität ist völlig irrational. Aber auch total normal. Ein wenig Aufregung kann dir helfen, besser zu performen, aber alles darüber hinaus gefährdet deine Note.

Bringe dich also selbst in eine Prüfungssituation und schaue dir gegebenenfalls einmal den Hörsaal oder Raum an, in dem die Klausur geschrieben wird.

So wirst du am Tag der Klausur dein bestmögliches Potenzial abrufen können.

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Klausuren besser schreiben mit Confidence Tracking #6

Nachdem die vorherigen fünf Techniken auf die Vorbereitung einer Klausur abgezielt haben, befinden wir uns nun im Moment der Wahrheit. Was kannst du während deiner Klausur tun, um sie für eine außergewöhnliche Note zu optimieren?

Eine Technik, die dir dabei hilft, deine Klausuren besser schreiben zu können, ist das Confidence Tracking.

Diese Technik geht zurück auf die Forschung des Psychologie-Professors Justin Couchman. Seine Forschung ergab, dass Studenten, die bei einer Antwort ihrem Bauchgefühl vertrauen, schlechter abschneiden, als Studenten, die ihre Antwort nachträglich geändert hatten.

Statistisch gesehen trügt also der erste Instinkt!

Was für eine wertvolle Erkenntnis. Denn nun kannst du dein Bauchgefühl übertreffen, indem du deine Antworten systematisch modifizierst.

Beim Confidence Tracking versetzt du dich kurzfristig in die Lage des Beurteilenden und gibst jeder deiner Antworten einen Confidence Score.

Wie sicher bist du dir bei deiner Antwort und in welchem Maße beantwortet sie die Frage in vollem Umfang? 

6/10 mögliche Punkte?

Das geht besser. Wie müsstest du deine Antwort modifizieren, damit du eine 8/10 oder besser eine 10/10 an dich selbst vergeben würdest?

Wenn du es auf Anhieb wüsstest, dann hättest du es ja bereits beim ersten Mal aufgeschrieben. Richtig. Der Zustand indem du dich beim Schreiben befindest unterscheidet sich jedoch elementar von deiner Perspektive während des Confidence Tracking. Professor Couchman nennt das „Meta Cognition“. Eine Fähigkeit, bei der du in Gedanken ein eigenes Urteilsvermögen gegenüber deiner Klausur-Antworten entwickelst.

Der Confidence Score, den du bei der Durchsicht deiner Antworten vergibst ist nun also deine Entscheidungshilfe für das Modifizieren deiner Antworten. Gibst du einer Antwort einen hohen Score, bleibe bei deiner ursprünglichen Antwort. Bei einem niedrigen Score änderst du die Antwort bzw. fügst zusätzlichen Text hinzu, der deine Antwort verbessert.

Hier noch einmal die Schritte des Confidence Trackings in der Übersicht:

  1. Begib dich in den Zustand der „Meta Cognition“
  2. Lies alle Antworten noch einmal durch
  3. Vergib einen Confidence Score für jede der Antworten
  4. Nutze die übrige Zeit um Antworten mit niedrigem Score zu modifizieren

Verleihe der Klausur deine eigene Note #7

Im wahrsten Sinne des Wortes!

Auch um Klausuren besser schreiben zu können, gilt das Prinzip, dass ich immer wieder predige:

Hebe dich von allen anderen ab und deine Note wird herausragend sein.

Bei Multiple-Choice-Fragen wird es schwierig, doch bei offenen Antworten, kannst du punkten. Versetze dich in die Lage des Bewertenden und frage dich, was will der- oder diejenige Lesen, um die volle Punktzahl zu vergeben? Bestimmt nicht nur 2 Sätze.

Um für eine Antwort alle möglichen Punkte abzuräumen, musst du 4 Dinge beweisen:

  1. Du hast die Fakten auf dem Kasten
  2. Du kannst die Informationen in eigenen Worten wiedergeben
  3. Das Übertragen auf einen neuen Kontext ist für dich überhaupt kein Problem
  4. Du hast das Gelernte kritische reflektiert und kannst dem Ganzen eigene Schlussfolgerungen hinzufügen

Je nach Aufgabenstellung sind nicht immer alle der oben genannten Punkte gefragt. Stelle jedoch sicher, dass du für alle Themenbereiche diese Punkte erfüllen könntest.


Integrierst du diese 7 Techniken in deinen Lernplan und dein Vorgehen am Tag der Klausur, steht einer außergewöhnlichen Note nichts mehr im Weg und du wirst ab sofort deine Klausuren besser schreiben als je zuvor.

Wenn du noch Starthilfe für deine wissenschaftliche Arbeit benötigst, dann habe noch ein PDF für dich, das du dir gratis herunterladen kannst.

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Zusammenfassung

Du kannst deine Klausuren besser schreiben, indem du:

  • einen Lernplan aufstellst und diesen eiskalt durchziehst
  • auf Karteikarten und Lerngruppen (Feynman-Technik) zurückgreifst
  • den Spacing Effekt beachtest
  • die richtigen Fragen stellst
  • selbst den Ernstfall trainierst
  • in deiner Klausur Confidence Tracking betreibst
  • deiner Klausur deine eigene Note verleihst

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