Wie sieht es bei dir eigentlich notentechnisch so aus? Könnte besser sein? Egal ob du am Einserschnitt kratzt oder dich aus der ungemütlichen unteren Notengegend freischwimmen möchtest – Noten verbessern geht immer.
Und zwar nicht besser als die der anderen, sondern besser als die, die du beim letzten Mal bekommen hast. Wenn du dir zum Ziel gesetzt hast, etwas an deinen Noten zu verbessern, dann ist dieser Artikel genau das Richtige für dich. Ich zeige dir 7 auf den ersten Blick ungewöhnliche Dinge, die deinen Notenschnitt sofort verbessern werden und in neue Sphären katapultieren.
Wenn du dir diese 7 Dinge zu Herzen nimmst, bekommst du keine guten Noten mehr. Du holst sie dir.
Inhaltsverzeichnis
#1 Time Blocking zum Noten verbessern
Der größte Feind guter Noten ist Prokrastination. Ablenkung. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Um deine Noten zu verbessern, musst du nicht härter arbeiten, sondern schlauer.
Diejenigen, die wirklich herausragende Noten einfahren sind nur selten intelligenter oder talentierter als du. Sie haben einfach die richtigen Lernsysteme gefunden, die für sie funktionieren.
Das Time Blocking funktioniert so:
Jeden Morgen, immer zur gleichen Zeit, schreibst du dir deine wichtigsten Aufgaben für den Tag auf. Beginne mit der wichtigsten Aufgabe. Wichtig sind in diesem Fall die Aufgaben, die den größten Einfluss auf deine Noten haben werden. Das sind beispielsweise das Wiederholen von Lerninhalten, das Erledigen von Beispiel-Aufgaben oder das Produzieren von Text.
Mache das Ganze am besten mit Stift und Papier in einem Notizbuch. Die Zeit, die du zur freien Verfügung hast, teilst du in 90 Minuten-Blöcke ein und planst mindestens 20 Minuten Pause dazwischen ein.
Dein erster Block bekommt die wichtigste Aufgabe zugewiesen, der nächste Block die zweitwichtigste und so weiter. Da deine Willenskraft über den Tag abnimmt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du dich ablenkst je länger der Tag dauert.
#2 Journaling und bessere Noten
Für das Time Blocking kannst du ein Journal verwenden. Ich kaufe mir immer ein ganz simples schwarzes Notizbuch ohne Linien und platziere es dort, wo ich jeden Morgen anfange zu arbeiten.
Du bist komplett frei in dem, wie du dein Journal nutzt. Es ist deins. Wichtig ist nur, dass du es nutzt.
Am Anfang ist es extrem schwierig, daraus eine Gewohnheit zu machen. Hier musst du hartnäckig dranbleiben. Wenn du es uncool findest, deine Gedanken, Pläne und Ziele aufzuschreiben, dann hast du ein Problem mit deinem Ego. Das Übertragen von Gedanken auf Papier ist Schlüssel für Klarheit im Kopf, Kreativität und systematischen Erfolg.
Wenn du nicht weißt wie du anfangen sollst, hier 3 weitverbreitete Techniken:
- Dankbarkeit: Schreibe jeden Morgen 3 kleine oder große Dinge auf, für die du von Herzen dankbar bist.
- Ziele: Schreibe jeden Morgen deine 3 wichtigsten Ziele auf. Diese bleiben meistens gleich.
- Reflexion: Schreibe jeden Abend 3 Situationen auf, in denen du mit dir selbst unzufrieden warst. Überlege, wie du beim nächsten Mal handeln würdest.
Springe über deinen Schatten und starte ein Journal. Nicht weil du es in einem YouTube Video gesehen hast, sondern weil du etwas für dich tun willst.
#3 Mind Mapping
Listen mit 3 Dingen oder Situationen ist schön und gut, aber es gibt noch bessere Techniken, um an dir selbst zu arbeiten oder deine Ideen weiterzuentwickeln. Mind Maps.
Die Königin der Mind Maps ist Vera Birkenbihl. Schaue dir, wenn du Lust hast, mal auf YouTube einen ihrer Vorträge an.
Eine ihrer Mind Map Techniken heißt KAWA (Kreative Ausbeute von Wort-Assoziationen). Bei dieser Technik schreibst du das Thema oder deine Idee als ein Wort quer auf eine Seite.
Also zum Beispiel KARRIERE. Was bedeutet das für dich? Du darfst nun nur Worte finden, die mit den Buchstaben aus dem Wort KARRIERE beginnen. Diese verbindest du dann mit dem großen Wort in der Mitte der Seite.
Bei mir wäre das z.B. Reisen, Ambition, Rückbesinnung, Konzentration, Energie, Impact, Entschlossenheit, Entspannung.
Da du nur wenige Buchstaben zur Verfügung hast, musst du genau nachdenken, um die perfekten Begriffe zu finden die du mit dem Wort assoziierst. Wenn du die Übung beginnst kannst du beinahe hören, wie es im Kopf anfängt zu rattern.
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#4 Spaced Repetition
Der größte Fehler, den ich in meiner Studienzeit beim Lernen gemacht habe war es, zu spät anzufangen. Hätte ich damals etwas von Spaced Repetition gewusst, hätte ich mit dem gleichen Aufwand viel bessere Noten erreichen können.
Auf meinem Kanal findest du ein eigenes Video, das sich der Technik widmet. Die Kurzform geht so:
Du wiederholst deine Inhalte (z.B. mithilfe von Karteikarten) über einen längeren Zeitraum. Anstatt also vor einer Klausur jeden Tag zu lernen, verteilst du diese Tage über einen längeren Zeitraum und lässt Platz dazwischen. Das Gegenmodell, also das intensive Wiederholen in kurzer Zeit ist dieser Herangehensweise deutlich unterlegen. Dieser Effekt wurde von vielen Studien gezeigt.
Der Spacing Effekt bewirkt, dass die Inhalte in dein Langzeitgedächtnis wandern und du sie so am Tag der Klausur besser abrufen kannst. Für diese verteilte Wiederholung müssen Zeitabstände festgelegt werden, die immer größer werden. So wirst du easy deine Noten verbessern.
Beispiel: Thema A lernst du an Tag 1 und lernst es an Tag 2 nicht. An Tag 3 wiederholst du es und an Tag 4 und 5 nicht. An Tag 6 wiederholst du es und an Tag 7, 8 und 9 nicht. Und so weiter…
#5 W=Tx1
Diese Formel stammt aus Cal Newports „How to Become a Straight-A Student“. W steht für das Ergebnis, das du mit dem Lernen erzielen möchtest. T ist die Zeit und I die Intensität.
Wenn du nun für eine Prüfung 20 Stunden lernst und das an 2 Tagen, dann lernst du pro Tag 10 Stunden. Es ist praktisch unmöglich 10 Stunden am Stück zu lernen und wenn man ehrlich ist, bestehen hier 5 Stunden aus Ablenkung. Die Intensität, also wie sehr du dich wirklich hochkonzentriert mit der Materie auseinandersetzt liegt also vielleicht auf einer Skala von 1 bis 10 bei 5.
Dein W wäre also bei 100 (20×5).
Lernst du aber an 5 Tagen für 4 Stunden, was ebenfalls insgesamt 20 Stunden wären, kannst du eine viel höhere Intensität erreichen. Vielleicht eine 8 von 10.
Dein W wäre also bei 160 (20×8).
Was für eine Steigerung in der gleichen Zeit!
#6 Freude am Lesen entwickeln und Noten verbessern
Klausuren sind natürlich nicht alles. Je weiter du in deinem Weg voranschreitest, umso wichtiger werden deine schriftlichen Abgaben. Der größte Hebel, um besser im Schreiben zu werden, ist Lesen. Da gibt es kein wenn und aber. In erster Linie ist es gar nicht so wichtig WAS du liest, sondern DASS du liest.
Wenn das letzte Buch, das du gelesen hast, Harry Potter Teil 7 war, dann hast du ein Problem. Lesen muss zur Normalität werden. Es muss ein Teil deines Tages werden.
Wenn du deiner Meinung nach zu wenig liest, dann versuche zwei Dinge.
#1 Lesen muss dir Spaß machen. Das bekommst du hin, indem du nicht direkt mit Foucault anfängst, sondern vielleicht mit Newport (den hatten wir ja eben schon).
Je mehr wir Technologie und Social Media verwenden, desto schwieriger wird es für unser Gehirn Dopamin beim Lesen auszuschütten. Wir schaffen es nicht, 30 Minuten am Stück zu lesen ohne einer Ablenkung nachzugehen. Das ist mittlerweile sogar so schlimm, dass uns das beim Fernsehen passiert. Bedienst du manchmal Fernsehen und Smartphone gleichzeitig?
Dann hast du einen weiten Weg vor dir. Fange mit 10 Minuten ablenkungsfreiem Lesen pro Tag an und steigere dich dann Stück für Stück.
#2 Lies am besten immer zur gleichen Zeit. Wenn du immer zur gleichen Zeit oder in der gleichen Situation zu deinem Buch greifst, wird das Lesen zum Automatismus. Ich lese jeden Abend 30 Minuten vor dem Einschlafen. Jeden Tag. Seit 10 Jahren.
Wenn das nichts für dich ist, suche dir eine andere Situation. Lies auf jeder Zugfahrt oder immer nach dem Aufstehen. Lies zum Spaß Romane und Sachbücher zum Lernen. Lies aus Neugier. Sei gierig auf Neues.
#7 Schlafhygiene
Wenn du noch nie das Buch „Why We Sleep“ gelesen oder von dessen Autor Matthew Walker gehört hast, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du die Wichtigkeit von Schlaf unterschätzt.
Wusstest du, dass Menschen, die über einen längeren Zeitraum weniger als 6 Stunden pro Nacht schlafen, Gehirnschäden davontragen?
Hast du schon mal davon gehört, dass ältere Menschen weniger Schlaf brauchen? Völliger Mumpitz, der Körper schafft es im Alter nur nicht mehr, länger am Stück zu schlafen.
In Bezug zum Lernerfolg hat die Forschung von Professor Walker besonders interessante Ergebnisse. Nur wenn du nach dem Lernen genug schläfst, speichert dein Gehirn das Gelernte an den richtigen Stellen ab.
Laut Walker verbesserten sich die Fähigkeiten, gelernte Inhalte abzurufen um bis zu 30%, wenn die Studienteilnehmerinnen ihren Schlaf erhöhten.
Wenn du also am Abend vor einer Klausur vor der Entscheidung stehst: Noch eine Stunde lernen oder lieber früh ins Bett gehen? Dann wähle immer dein Bett! Hast du eine unangenehme Prüfung am Nachmittag, dann baue einen Mittagsschlaf ein, dieser gibt dir noch einen zusätzlichen Schub für das Abrufen deiner Erinnerungen.
Wenn du auf dem Weg zu mehr Erfolg im Studium noch ein wenig Starthilfe für deine wissenschaftliche Arbeit benötigst, dann habe noch ein PDF für dich, das du dir gratis herunterladen kannst:
Die 30 besten Formulierungen für eine aufsehenerregende Einleitung