Multiple Choice Tipps sind immer dann gefragt, wenn Professoren und Professorinnen überhaupt KEINE Ahnung von NIX haben und es für richtig halten, einen solchen Test in ihre Klausur mit einzubauen.
Warum sind Multiple Choice Klausuren eine Sauerei?
Sie fördern wenn überhaupt Faktenwissen und kein Fachwissen. Die Kreativität, die bei offenen Fragestellungen vonnöten ist, wird hier im Keim erstickt.
Oh Moment mal, Multiple Choice Klausuren haben ja doch einen Vorteil – Sie können maschinell korrigiert werden. So muss man sich weniger mit lästiger Lehre beschäftigen und kann auf Konferenzen mehr Austern und Champagner schlürfen.
Aber es hilft ja alles nichts. Wenn deine ProfessorInnen meinen, „Wer-Wird-Millionär?“ mit dir spielen zu wollen, dann hast du wohl keine Wahl. In diesem Fall möchte ich dir zur Seite stehen, und dir 5 erfolgsversprechende Tipps geben, mit denen du das Beste aus Multiple Choice Klausuren herausholst.
Das Beste daran: In Tipp 4 werde ich dir verraten, wie du statistisch deine Chancen auf die richtige Antwort erhöhst, auch wenn du bei einer Frage keinen blassen Schimmer von der Antwort hast.
Inhaltsverzeichnis
Das schnelle Erfolgserlebnis (Tipp #1)
In jedem Pool an Multiple Choice Fragen sind mindestens 2 oder 3 Fragen verborgen, die wirklich jeder beantworten kann. Diese Fragen sind so einfach, du hättest in der Vorlesung eine Gurkenmaske auftragen und die neuste Folge „Gemischtes Hack“ mit Noise-Cancelling auf voller Stufe hören können, und wüsstest noch immer die Antwort.
Überfliege also den gesamten Text, bevor du dich an Frage 1 zu schaffen machst. Beantworte die Fragen, bei denen du dir absolut sicher bist und booste so dein Selbstvertrauen.
Wenn du schon 2-3 Erfolgserlebnisse verbuchen konntest, wird es dir nun leichter fallen, dich mit den schwierigen Brocken auseinanderzusetzen.
Wenn du nun an einer schwierigen Aufgabe grübelst, musst du folgendes verstehen: Nur weil die Aufgabe simpel ist, heißt es nicht, dass sie auch einfach ist. Die richtige Antwort anzukreuzen ist simpel, darauf zu kommen, aber alles andere als einfach. Begegne den Aufgaben also mit dem nötigen Respekt und bemühe dein Langzeitgedächtnis.
Hier hilft es ungemein, wenn du beim Lernen bereits mithilfe des Spacing-Effekts die Inhalte verinnerlicht hast. Eine ausführliche Anleitung dazu findest du hier: Schnell auswendig lernen mit dem Spacing Effect.
Schau zweimal hin (Tipp #2)
In Multiple Choice Prüfungen gibt es eine Reihe verschiedener Variationen an Fragetypen. Diese solltest du kennen und ihre Eigenheiten verstehen.
Es gibt die Mehrfachauswahl (beliebige viele Antworten können richtig sein)…
…die Einfachauswahl (Nur eine der Antworten ist richtig)…
…dabei könne beide Varianten beliebig viele Antwortmöglichkeiten haben (meistens 3-5)
Informiere dich außerdem, ob du für falsche Antworten Minuspunkte bekommst oder nicht. Das wird beeinflußen, wie risikoavers du dich beim Raten veralten solltest, wenn du die Antwort nicht kennst.
Für alle Fragen, ob du sie nun als einfach oder schwierig klassifizierst, gilt: Schaue immer zwei Mal hin. Manchmal ist in einer Antwort nur ein einziger Buchstabe ausschlaggebend dafür, ob sie richtig oder falsch ist. Auch die Aufgabenstellung ist manchmal leicht misszuverstehen.
Flüchtigkeitsfehler solltest du dir bei Multiple Choice Klausuren auf keinen Fall erlauben. Überprüfe deshalb bei jeder Aufgabe diese drei Dinge:
1. Ist die Aufgabenstellung für dich eindeutig formuliert?
Solltest du nach zügiger und dennoch reifer Überlegung zu dem Schluss kommen, dass die Aufgabenstellung nicht klar ist, dann frag nach. Nachfragen sind nicht verboten und auch wenn die Reihen hinter dir die Augen verdrehen, hole dir eine Aufsichtsperson und entledige dich der Zweifel.
2. Sind in den Fragen Verneinungen versteckt?
Klassisches Beispiel: Welche dieser Stufen gehören nicht zur MaslowSCHEN Bedürfnispyramide?
Ein „nicht“ zu überlesen kann dich viele Punkte kosten. Überprüfe also immer jede Frage nach möglichen Verneinungen.
3. Wieviele Antwortmöglichkeiten sind gefragt?
Multiple Choice ist meistens der völlig falsche Begriff. Denn wenn nur eine richtige Antwort möglich ist, heißt das Frageformat Single Choice.
Sind mehrere Antworten möglich, spricht man von Multiple Response. Wie man das ganze nennt, ist im Endeffekt völlig egal, wichtig ist, dass du dir jederzeit im Klaren bist, wie viele Antworten möglich sind.
Fatal wäre es, wenn du von Single Choice ausgehst, und eigentlich zwei Antworten richtig sind. So würdest du wichtige Punkte liegen lassen.
Ausschlussverfahren (Tipp #3)
Kommen wir nun zu den Techniken für Fragen, bei denen dein Wissen schon etwas dünner wird. Wenn du dir unsicher bist, ist der erste Schritt, das Ausschlussverfahren anzuwenden.
Welche der Antworten ist auf keinen Fall richtig?
Kannst du bei jeder Frage eine Antwortmöglichkeit ausschließen, erhöhst du deine Erfolgswahrscheinlichkeit schonmal auf 33% statt 25%, zumindest wenn nur eine Antwort möglich ist.
Besonders bei etwas schwierigeren Aufgaben kann dich schnell mal das Gefühl packen, überhaupt keine Ahnung zu haben. Das ist aber nichts weiter als System. Erst wirst du mit scheinbar kinderleichten Fragen gelockt und dann mit schwierigen Brocken konfrontiert.
Der größte Fehler, den du hier machen kannst, ist schnell aufgeben. Wenn du denkst: „Die Antwort weiß ich sowieso nicht“, dann hast du schon verloren. Gehe deswegen andersherum an die Sache: „Welche Antwort kann ich mit Sicherheit ausschließen?“
Wenn du gut gelernt hast, kannst du eventuelle sogar zwei falsche Antworten ausschließen. Dann liegen deine Chancen schon bei 50%!
Die mit Sicherheit falschen Antworten auszuschließen ist die Voraussetzung für Hack #4, bei dem wir nun statistische Wahrscheinlichkeiten bemühen, um deine Chancen auf Erfolg zu erhöhen.
Hol‘ dir jetzt die Komplettlösung zum Verfassen einer herausragenden Hausarbeit:
Raten mit System (Tipp #4)
Untersuchungen von findigen Autoren und Multiple Choice Kritikern haben nämlich ergeben, dass sich die Wahrscheinlichkeiten für die richtige Antwort keineswegs auf 20% bei 5 Möglichkeiten, 25% bei 4 Möglichkeiten und 33,3% bei 3 Möglichkeiten belaufen.
Zumindest solange die Tests noch von keiner AI erstellt werden.
Denn: Die Aufgabensteller sind Menschen. Und diese irrational denkenden Menschen haben einen sogenannten Bias, wenn sie Multiple Choice Tests entwickeln. Selbst wenn sie sich die allergrößte Mühe geben, werden sie niemals auf die mathematisch-rationalen Wahrscheinlichkeiten kommen.
Das einzige was sie tun können ist zu hoffen, dass nicht allzu viele Studis von den Zahlen Wind bekommen, die ich nun mit dir teilen werde.
Bei Fragen mit 4 Antwortmöglichkeiten
Statistisch gesehen ist hier zu 28% B die richtige Antwort.
Bei Fragen mit 5 Antwortmöglichkeiten
Statistisch gesehen ist hier zu 23% E die richtige Antwort.
Entgegen vieler Behauptungen ist C in beiden Varianten am seltensten die richtige Antwort.
Aber das ist noch nicht alles.
Fragen mit „Welche dieser Aussagen ist Richtig oder Falsch?“
Hier sind knackige 56% der richtigen Antworten, immer „richtig“ bzw. „wahr“. Ein ganz schöner Unterschied!
Antwort „Alle genannten“ oder „keine der genannten“
Findest du eine Antwortmöglichkeit á la: „Alle der genannten“ oder „keine der genannte“ treffen zu oder treffen nicht zu, dann ist es fast schon eine sichere Wette, diese Antwort anzukreuzen. In 52% der Fälle ist diese Antwort richtig.
Wie man sieht, sind KlausurenstellerInnen auch nur Menschen. Und jetzt weißt du, wie sie ticken…
(Quelle: www.collegeinfogeek.com)
Kontrollstationen (Tipp #5)
Der abschließende Tipp könnte auch von deiner Mutter kommen, ich weiß. „Lies dir am Ende deine Antworten nochmal durch“. Und der Tipp ist auch nicht schlecht, wäre da nicht ein kleines Problem:
Am Ende hast du eventuell gar keine Zeit mehr!
Gemäß dem Parkinsonschen Gesetz, dehnt sich auch in Klausuren, die Arbeit auf die verfügbare Zeit aus. Deshalb wirst du nicht sehr viel früher fertig als Zeit vorhanden ist.
Um trotzdem deine Antworten zu kontrollieren und Fehler zu vermeiden, füge kleine Kontrollstationen ein. Das kannst du zum Beispiel nach jeder Seite oder nach 2 Seiten tun. So gibst du deinem Gehirn eine kurze Pause und stellst sicher, dass dir keine Flüchtigkeitsfehler unterlaufen.
Zudem musst du am Ende keine hektischen 5 Minuten einplanen, um nochmal alles zu kontrollieren. Wenn du noch Zeit hast, dann kannst du es ganz entspannt angehen.
Wenn du jetzt auf dem Weg zu mehr Erfolg im Studium noch ein wenig Starthilfe für deine wissenschaftliche Arbeit benötigst, dann habe noch ein PDF für dich, das du dir gratis herunterladen kannst:
Die 30 besten Formulierungen für eine aufsehenerregende Einleitung