Mündliche Prüfungen warten an jeder Ecke auf dich. Die erste wirklich wichtige ist für die meisten wohl die mündliche Abiturprüfung. Doch wenn du gedacht hast, dass es das gewesen sei, dann hast du falsch gedacht.
am Ende der Ausbildung, im Studium, beim Assessment-Center – mündliche Prüfungen ohne Ende.
So erging es auch mir. Egal ob Informatik-Nebenfächer, Vorlesungen, oder Seminare. Überall warteten mündliche Prüfungen im Studium auf mich. Sie sind ein Fluch und ein Segen. Für mich meistens ein Segen, zumindest wenn ich meine Noten in mündlichen Prüfungen mit denen vergleiche, die ich in Klausuren erzielen konnte.
Oft jedoch sind mündliche Prüfungen mit viel Aufregung und Unsicherheit verbunden.
Damit DU weder das eine noch das andere mehr verspüren musst, stelle ich dir heute 5 Tipps vor, die du in deiner mündlichen Prüfung auf jeden Fall beachten solltest. Bist du auf alle 5 Situationen vorbereitet, kannst du die Nervosität zuhause lassen, den Prüfenden restlos überzeugen und mit einer herausragenden Note wieder den Raum verlassen.
Inhaltsverzeichnis
Autoren nennen #1
In fast jeder mündlichen Prüfung bekommst du eine gewisse Vorbereitungszeit. Fünf, zehn, oder manchmal 15 Minuten darfst du dir zu einem vorgegebenen Thema Notizen machen. Im Idealfall hast du dieses Thema zuhause gelernt und kannst jede Menge dazu erzählen.
Mache so viele Notizen wie möglich.
Nach der Vorbereitungszeit musst du dein Wissen zum Thema entweder in einem Kurzvortrag oder durch gezielt gestellte Fragen (oder einer Kombination aus beidem) darbieten. Selbst wenn du alles perfekt gelernt hast, hilft dir der Notizzettel in jedem Fall. So stellst du sicher, dass du
- keinen wichtigen Punkt vergisst
- deinen Vortrag bzw. deine Antworten besser strukturierst
- Nicht lange über Autorennamen oder Fachbegriffe nachdenken musst
Der letzte Hinweis ist ein absoluter Noten-Booster. Hier kannst du die letzten Pluspunkte herausholen, wenn der Rest passt. Indem du die Namen und sogar Jahreszahlen wichtiger Autoren nennst, beweist du, dass du dich mit dem Stoff intensiv auseinandergesetzt hast. Klingt lapidar, aber es sind einfach verdiente Punkte, die viele auf der Strecke lassen.
Dazu gehört selbstverständlich auch die Verwendung von Fachbegriffen. Worauf es hierbei ankommt, dazu kommen wir im zweiten Tipp.
Fachbegriffe sauber erklären können #2
Nur weil eine mündliche Prüfung kurz und schmerzlos über die Bühne geht, heißt das nicht, dass du dafür weniger lernen musst. Nutze den Spacing-Effekt und insbesondere die Feynman-Methode zum Üben.
In der Vorbereitung ist es ein ultimativer Vorteil, wenn du dir bereits mögliche Prüfungsfragen überlegt und dir Antworten zurechtgelegt hast. Mal ehrlich: Die Anzahl möglicher Fragen ist durch den Stoff begrenzt und ein Prüfer ist nur selten so gemein, dass er oder sie nach dingen fragt, die nicht behandelt wurden.
Eine Ausnahme kann auf dich zutreffen, wenn du im Verlauf der Prüfung besonders gut abschneidest. Wenn du auf dem Weg zu einer herausragenden Note bist, dann testet der Prüfer dich gegen Ende, ob du tatsächlich eine Bestnote verdienst. Hier musst du beweisen, dass du über den Stoff hinausdenken kannst.
Folgender Regelmäßigkeit sind sich viele Prüflinge nicht bewusst:
Das Niveau der Fragen wird im Verlauf der Prüfung an deine Leistung angepasst.
Um in die höheren Regionen der Beurteilung zu kommen, hilft es grundlegende Fachbegriffe auf den Punkt erklären zu können. Es reicht also nicht, diese zu kennen. Du musst sie definieren können und in einen Zusammenhang stellen. Das gilt übrigens auch für die Nennung wichtiger Autoren:
Tappe nicht in die Falle und betreibe ein willkürliches Name-Dropping, sondern sei gewappnet für eventuelle Rückfragen, wer dieser Autor denn überhaupt war und warum sein Werk wichtig ist.
Hol‘ dir jetzt die Komplettlösung zum Verfassen einer herausragenden Hausarbeit:
Den Brei kalt lassen #3
Wenn du die Antwort auf die Frage nicht kennst… dann rede nicht um den berühmten heißen Brei. Ein Prüfer oder eine Prüferin wird es sich negativ vermerken, wenn du ausweichend auf eine gezielte Fragestellung antwortest.
Gib deine bestmögliche Antwort, aber sage niemals: „Das weiß ich nicht“ oder noch schlimmer: „Keine Ahnung“.
Denke dir jedoch nicht irgendetwas aus und konstruiere eine Antwort, die nichts mit der Frage zu tun hat. Eine knappe Antwort, die leicht daneben ist, ist besser, als ein 3-Minuten-Monolog der voll am Thema vorbeigeht.
Wenn du ins schwafeln gerätst, dann merkt der Prüfende dies sofort. Sobald du mit deiner Alibi-Antwort fertig bist, wird er erneut fragen, was denn nun die Antwort auf die Ausgangsfrage sei, und dich so in die Ecke drängen.
Biete also keine Angriffsfläche und verweile zu lang bei einer Frage, die nicht deine Stärke ist. So hast du die Chance, schneller zur nächsten Frage zu kommen, die dir dann wieder besser zu Gesicht steht.
Reflektiert diskutieren können #4
Auswendig lernen ist die eine Sache – Die Inhalte jedoch in neue Zusammenhänge zu bringen und kritisch zu reflektieren – das ist eine ganz andere. Und genau diese Fähigkeit wird mit einer herausragenden Note belohnt.
Aber was heißt das denn eigentlich – Kritisch reflektieren?
Es bedeutet, Position beziehen zu können und diese mit Argumenten zu bekräftigen. Nehmen wir mal an, deine mündliche Prüfung beschäftigt sich in irgendeiner Weise mit E-Learning.
Deine Antwort könnte so aussehen:
„Die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern findet immer mehr online statt. Das kann insbesondere für Geringqualifizierte in Gewerbe XY von Nutzen sein. Durch Kosteneinsparungen kann auch die ausbildende Instanz davon profitieren.“
Durch E-Learning ergeben sich außerdem weitere folgende Vorteile:
- Vorteil A
- Vorteil B
- Vorteil C
Und jetzt kommt der wichtige Part:
Allerdings ist es unabdingbar, bei der Einführung von E-Learning-Strukturen einige wichtige Punkte zu beachten.
- Kritik A (Nicht jeder ist online. Wie werden Menschen inkludiert, die nicht Technologie-affin sind?)
- Kritik B (Ältere Menschen könnten einen Nachteil haben, weil sie nicht mit Technologie vertraut sind)
- Kritik C (Kontrollmechanismen durch Online-Tests könnten negative Auswirkungen auf die Lernkultur haben)
Und so weiter.
Kannst du einen Sachverhalt aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, bist du einer herausragenden Note ein gutes Stück näher.
Slang zuhause lassen #5
Ein guter erster Eindruck ist die halbe Miete. Deshalb solltest du in jeder mündlichen Prüfung so professionell wie möglich auftreten. Zeig den Prüfenden mit deinem Äußerlichen, dass du es ernst meinst und nicht nur zum Spaß hergekommen bist. Auf der verbalen Ebene sind Bestimmtheit und höfliches Entgegenkommen geboten.
Oft versuchen Prüfende auch die Situation aufzulockern, wenn sie merken, dass zu viel Nervosität auf der anderen Seite vorherrscht. Angst brauchst du keine haben, denn sie lähmt dich. Stell dir vorher immer die Frage: Was ist das schlimmste das passieren kann? Was hätte das zur Folge?
Mein letzter Tipp – wie angekündigt – ist es, sprachlich in die angemessene Rolle zu schlüpfen. Damit meine ich nicht, dass du dich verstellen sollst. Professionalität kann nicht nur äußerlich ausgestrahlt werden, sondern auch mit den Worten die du wählst. Umgangssprache und flapsige Kraftausdrücke haben in der Prüfungssituation keinen guten Effekt. Wenn du ein paar Tipps brauchst, wie du dein sprachliches Niveau anheben kannst, dann schau dir mein Video dazu an, hier oben rechts.
Wenn du jetzt auf dem Weg zu herausragenden Noten noch ein wenig Starthilfe für deine wissenschaftliche Arbeit benötigst, dann habe noch ein PDF für dich, das du dir gratis herunterladen kannst:
Die 30 besten Formulierungen für eine aufsehenerregende Einleitung