Erfolgreich im Studium sein ist das, was wir alle wollen.
Wie das heiße Messer durch die Butter, möchtest du von Semester zu Semester gleiten, bis du ein glänzendes Zeugnis in den Händen hältst, das doller funkelt als das der anderen.
Aber ist das wirklich, was Erfolg im Studium ausmacht?
In diesem Artikel möchte ich mit dir gemeinsam beleuchten, was erfolgreich studieren eigentlich bedeutet. Um dem Thema systematisch auf den Grund zu gehen, habe ich 3 hartnäckige Irrtümer für dich, die 95% aller Studis als gegeben ansehen und dadurch nach vergifteten Lorbeeren streben.
Dieser Artikel ist interaktiv gestaltet. Wenn du das Maximum daraus mitnehmen möchtest, hole jetzt einen Zettel und Stift oder dein Evernote heraus und erledige die Reflexionsaufgabe, die ich dir nach jedem der Irrtümer stellen werde.
Inhaltsverzeichnis
Was es heißt, erfolgreich im Studium zu sein, ist vordefiniert. #1
Abstrahiert man die Lehre an einer Universität oder Hochschule bis auf ihr Grundgerüst, dann ist alles was bleibt eine große Spielesammlung.
Mit dem Abiturzeugnis hast du dein Ticket erworben, du darfst mitspielen. Aber bitte nur bei den Spielen, die nicht zu viele andere auch spielen wollen. Hast du dich beim Abiturspiel nicht so gut angestellt, musst du dich mit einer kleineren Auswahl begnügen. Student*in, ärgere dich nicht.
Hast du dich für ein Spiel entschieden, lernst du deine Mitspieler kennen und gehst auf Los. Vom Spielleiter bekommst du eine Spielanleitung.
Das Ziel des Spiels? Löse alle Rätsel, besiege die Zwischen- und Endgegner und sammle alle Punkte ein. Dann hast du das Spiel gewonnen.
Gehen wir nun von der Metapher wieder zur Realität über, dann ergibt sich aus der Spiel-Logik eine einfache Gleichung:
Bessere Noten = Mehr Erfolg im Studium
Zumindest wenn du es aus Sicht des Spieleherstellers betrachtest.
Klar, du kannst das Spiel auch mit schlechten Noten gewinnen, indem du alle ECTS einsammelst, aber wenn eine Unterscheidung von Erfolg nicht vorgesehen wäre, warum gibt es dann überhaupt Noten?
Ich behaupte, Noten sind bei weitem nicht die einzige Determinante für Erfolg im Studium.
Mehr zu diesem Thema erfährst du auch in meinem Artikel „Warum Bestnoten wertlos sind und DIESE Metrik wirklich zählt“.
Wenn ich auf mein Studium zurückblicke, waren ganz andere Faktoren als Noten ausschlaggebend dafür, dass ich heute behaupte, ich war erfolgreich im Studium.
Diese 5 Erfolge sind für mich individuell, aber sie vermitteln dir eine Idee davon, worauf ich hinauswill.
1. Sozialkapital
Während meines Studiums konnte ich Kontakte zu drei Personengruppen knüpfen, die mir bis zum heutigen Tag guttun. Das sind erstens Freunde, die zwar mittlerweile in ganz Deutschland verteilt sind, aber auf die ich immer zählen kann.
Zweitens sind einige davon in Branchen aktiv, sodass sie mir auch im beruflichen Kontext weiterhelfen, indem ich über diese professionellen Kontakte Kooperationen initiieren und somit meinen eigenen beruflichen Erfolg beflügeln kann.
Und drittens habe ich Mentoren gefunden, zu denen ich aufschauen und von denen ich etwas lernen kann. Diese habe ich gar nicht unbedingt bewusst selbst gesucht und auch ein bisschen Glück gehabt. Wenn du aber gezielt mögliche Mentoren ansprichst und ihnen aufzeigst, wie du ihnen ebenfalls etwas zurückgeben kannst, wirst du auf offene Ohren treffen. An manchen Unis gibt es auch Mentoren-Programme, welche dir die Suche vereinfachen.
2. Ideen für die berufliche Selbstverwirklichung
Über diesen Erfolg bin ich besonders stolz. Ich habe die Endphase meines Studiums gezielt dazu genutzt, mir über folgende Fragen Gedanken zu machen:
- Wie will ich arbeiten?
- Mit wem will ich arbeiten?
- Wofür will ich arbeiten?
Die Fragen haben es durchaus in sich, aber ich konnte sie alle für mich beantworten. Heute stehe ich jeden Tag auf und freue mich auf meine Arbeit. Ehemalige Kommilitonen haben sich diese Fragen erst gestellt, als ihr Studium vorbei war und sie im harten Agenturleben jede Menge Opfer bringen mussten und sich nicht mehr sicher waren, wofür überhaupt.
3. Experimentieren
Damit du diese Findungsphase nach dem Studium möglichst kurz halten oder sogar vermeiden kannst, gibt es eine einfach Lösung: Probiere einfach alles schon im Studium aus! Hier ein paar Anregungen für Jobs bzw. Praktika:
Arbeite für eine große Firma
Arbeite für ein Start-Up
Arbeite nur für dich selbst (an einer Geschäftsidee)
Arbeite an deinem Lehrstuhl
Wenn du bestimmte Dinge bereits kategorisch ausschließen kannst, umso besser. Du musst kein Praktikum bei einer großen Firma machen, wenn du weißt, dass dich das nicht erfüllen wird.
4. Auslandserfahrungen
Meiner Meinung nach sind Auslandserfahrungen unbezahlbar. Auch für mich war dies zunächst monetär der Fall, aber ich habe es trotzdem gemacht. Bis heute zahle ich der KFW einen kleinen Betrag zurück, den ich mir für mein Auslandssemester geborgt hatte. Und ich tue es gerne.
Aber höre nicht nur auf mich. Sprich mit Menschen, die gerade ein Auslandssemester hinter sich haben. Das Leuchten in ihren Augen wird dir als Antwort reichen.
Alle Vorteile eines Auslandssemesters habe ich auch in meinem Artikel „5 Gründe für ein Auslandssemester auf Englisch“ zusammengefasst.
5. Sprachen und Fähigkeiten
Aus dem Auslandssemester ergibt sich auch der fünfte Erfolg, nämlich die Sprachen und Fähigkeiten. Englische Literatur, zahlreiche Hausarbeiten auf Englisch und die Zeit im Ausland stärken das Englische enorm. Heute bin ich der Typ den alle fragen: „Könntest du da eventuell einmal kurz drüberlesen?“
Darüber hinaus kannst du an der Uni (kostenlos!) so viele Sprachkurse belegen, wie du willst. Und oftmals bekommst du auch noch Punkte im Rahmen eines Studium Generale oder Ähnlichem dafür. Meistens erkennst du erst hinterher, was für ein Geschenk dir da gemacht wird. Öffne es!
Hol‘ dir jetzt die Komplettlösung zum Verfassen einer herausragenden Hausarbeit:
Was schließen wir nun aus den fünf Beispielen, wie du erfolgreich im Studium sein kannst?
Erfolg im Studium ist nicht vordefiniert, sondern individuell. DU definierst, was dein erfolgreich im Studium sein ausmacht.
Der Studienverlaufsplan ist heilig. #2
Kommen wir nun zum zweiten Irrtum, was Erfolg im Studium angeht. Hierbei geht es um die Spielanleitung.
Als Erstsemester bekommen wir einen Stundenplan vorgesetzt, den wir uns zwar selbst zusammenklicken können, aber eigentlich haben wir doch keine Wahl. Das Modul baut auf dem auf und das auf dem – die Wahlmöglichkeiten sind nur eine Illusion.
Aber stimmt das wirklich?
Das Problem, bei dieser Verschulung des Studiums ist, dass ein Studium gar nicht mehr deine individuellen Bedürfnisse berücksichtigt. Vielleicht betreibst du nebenbei Leistungssport, gründest eine Familie oder ein Business – das Studium, wie es auf dem Studienverlaufsplan aufgezeichnet ist, verlangt jedoch deine komplette Aufmerksamkeit.
Ich sage dir: Das stimmt nicht.
Du kannst dir dein Studium selbst so gestalten, wie es zu deinem Leben passt. Du musst lediglich die Hindernisse überwinden, die dir dabei in den Weg gelegt werden. Sprich mit den Verantwortlichen, sprich mit älteren Studis und finde heraus, welche Möglichkeiten du wirklich hast.
Das gilt nicht nur für die zeitliche, sondern auch die inhaltliche Flexibilität. Wenn alle die gleichen Inhalte wählen, können auch alle nur gleich erfolgreich werden. Aber was willst du denn gerne lernen?
Gibt es eine Vorlesung an einer anderen Fakultät, die du unbedingt hören willst? Überprüfe die Möglichkeiten, wie du sie in dein Studium integrieren kannst, auch wenn es sonst niemand macht.
Der Studienplan ist nicht heilig.
Das Studium bereitet mich auf meinen Beruf vor. #3
Im Studium bekommst du Wissen, Fähigkeiten und Kontakte auf dem Silbertablett serviert, sodass du glücklich und erfolgreich in die Berufswelt einsteigen kannst.
Falsch.
Wie soll das auch funktionieren? Bei den wenigsten Studiengängen steht überhaupt fest, welcher Beruf daraus resultiert. Wenn Studierende nach ihrem Studium den Irrtum realisieren, dass ein Studium sie auf ihren Beruf vorbereite, entsteht reflexartig die Reaktion:
„Das Studium ist überhaupt nicht praxisrelevant und viel zu theoretisch!“
Hier wurde wohl scheinbar etwas missverstanden. Die Uni ist ein Ort der Theorie. Das ist doch völlig klar. Für integrierten Praxisbezug gibt es duale Studiengänge oder Berufsausbildungen.
Wer sich für ein theoretisches Studium immatrikuliert, ist selbst verantwortlich für praktische Erfahrungen.
Erfolgreich im Studium zu sein heißt auch, die Verantwortung dafür zu übernehmen.
Wer hinterher schmollt und die Verantwortung den anderen in die Schuhe schiebt, hat sich vorher nicht genug informiert oder nicht gelernt, für sich selbst verantwortlich zu sein.
Der große Irrtum ist also, dass andere dafür verantwortlich sind, dass du erfolgreich im Studium bist. Nein, du bist verantwortlich.
Das Studium ist keine Berufsausbildung. Es ist eine Einladung zur Persönlichkeitsentwicklung. Das Ziel des Studiums ist es, dich zu transformieren.
Du hast erfolgreich studiert, wenn du nach dem Studium ein anderer Mensch bist. Ein Mensch, der Probleme lösen kann. Ein Mensch, der weiß was er oder sie will. Ein Mensch, der inspiriert ist.
Wenn du jetzt auf dem Weg zu mehr Erfolg im Studium noch ein wenig Starthilfe für deine wissenschaftliche Arbeit benötigst, dann habe noch ein PDF für dich, das du dir gratis herunterladen kannst:
Die 30 besten Formulierungen für eine aufsehenerregende Einleitung