Du kennst das ja – COVID-19 hat alles verändert. Und damit auch die Art wie wir Bewerbungsgespräche führen, unserem Chef den Projektbericht vorstellen und unsere Abschlussarbeit verteidigen (digitale Präsentation).
Auch wenn das unsichtbare Virus irgendwann verschwindet – Die digitale Kompetenz wird eine der wichtigsten Fähigkeiten, mit denen du im Konzert der Großen mitspielen darfst.
Wenn du denkst, „Technologie, das war noch nie meins“, oder „Was soll der Aufwand, die Digitalisierung ist nur ein Trend“, dann ist JETZT der richtige Zeitpunkt, deine digitalen Kompetenzen systematisch einem Upgrade zu unterziehen. Denn wer sich digital nicht zurechtfindet, wird abgehängt.
Um dir bei diesem Unterfangen behilflich zu sein, habe ich in diesem Video die 7 fundamentalen Kompetenzen für dich, mit denen du dich in einem digitalen Arbeitsumfeld zurechtfindest und digitale Präsentationen nicht wie alle anderen nach Schema F abhältst, sondern sie zu deiner Geheimwaffe machst und die anderen hinter dir lässt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 #1 Widerstehe dem Aufmerksamkeitsraub
- 2 #2 Wähle die richtige Technologie für deine digitale Präsentation
- 3 #3 Zeig dich von deiner besten Seite
- 4 #4 Sei interaktiv
- 5 #5 Füge deiner digitalen Präsentation eine Dimension hinzu
- 6 #6 Studiere einen Digitalen Knigge
- 7 #7 Hab Spaß bei deiner digitalen Präsentation
#1 Widerstehe dem Aufmerksamkeitsraub
Schalte bitte jetzt das Video auf Vollbild und räume alle möglichen Ablenkungsquellen wie geöffnete Tabs und Fenster oder dein Handy aus dem Weg und schaue das Video bis zum Ende an. Denn Aufmerksamkeit ist die Mutter aller digitalen Kompetenzen.
Vielmehr ist es die Fähigkeit, sie sich nicht rauben zu lassen. Wer den Ablenkungen am besten widerstehen kann, wird das digitale Zeitalter meistern. Die Technologie ist dazu da, um von dir kontrolliert zu werden und nicht umgekehrt.
Bevor du in einem digitalen Umfeld florieren kannst, musst du dir Bewusst werden, wie die Technologie gestaltet wurde und was sie mental mit dir macht.
In erster Linie wird sie so entwickelt, dass sie deine Aufmerksamkeit, und damit dich, an sich bindet. Bausteine dafür sind Notifications, Likes, Badges und alles andere, was dir einen Dopaminschub verleiht. Das gilt nicht nur für privates Surfen auf YouTube, sondern auch die Kommunikation mit Kolleginnen, Kommilitonen und Vorgesetzten.
Wenn du hier weiter einsteigen möchtest, empfehle ich dir dringend das Buch ‚Digital Minimalism‘ von Cal Newport.
Deine Aufmerksamkeit ist ein Wert. Sei dir dessen bewusst.
#2 Wähle die richtige Technologie für deine digitale Präsentation
Nachdem du verstanden hast, wie du deine Aufmerksamkeit auf das Wesentliche richtest, kannst du dich der Auswahl der richtigen Technologie widmen.
Das gilt im Übrigen nicht nur für die Vorbereitung deiner digitalen Präsentation. Wählst du beispielsweise WhatsApp für die Organisation deines Teams, deiner Lerngruppen oder um mit deinem Chef zu kommunizieren, dann untergräbst du Kompetenz #1.
Verwendest du jedoch die Chat-Funktion in Google Docs, um inhaltlich mit den anderen zu diskutieren, hast du die Technologie nicht zweckentfremdet und gibst ihr so keine Chance Probleme auf anderen Ebenen zu verursachen.
Folge also immer der Maxime: Verwende eine Technologie immer nur für den Zweck, für den sie geschaffen wurde.
Aber was ist nun die richtige Technologie für eine digitale Präsentation?
Das kommt drauf an.
Live-Präsentationen
Je mehr Nutzer eine Software hat, desto höher ist die Chance, dass sie sich mit anderen Systemen kombinieren lässt. PowerPoint ist eine Institution für die Erstellung von Präsentationen und das ändert sich auch nicht, nur weil diese jetzt digital abgehalten werden.
Verwende also Powerpoint als Basis und baue mit der Zeit weitere Elemente ein, die deine Präsentation ergänzen. Welche konkreten Tools das sein könnten, zeige ich dir wenn wir über Kompetenz 4 sprechen.
Bist du nun live in einem Video-Chat Programm wie Microsoft Teams, Skype, Google Hangouts oder Zoom, dann hast du zwei Möglichkeiten:
1.Das Video-Chat Programm erlaubt es, deine Folien hochzuladen und stellt sie als Präsentation dar. Dieser Fall ist natürlich praktisch. Nichtsdestotrotz solltest du genau diesen Vorgang, also das Hochladen der Folien einmal vor dem Moment der Präsentation allein mit dir und dem Video-Chat Programm testen.
2.Du kannst lediglich deinen Bildschirm teilen. Das ist aus zwei Gründen nicht optimal. Du musst deine Folien auf Vollbild stellen, was oftmals die Referentenansicht verhindert. Du müsstest in diesem Fall also deine Notizen ausgedruckt vor dir haben. Zweitens sehen alle deinen Desktop, es sei denn du teilst nur ein bestimmtes Fenster mit der Gruppe, was auch in manchen Programmen möglich ist. Falls also dein Desktop-Hintergrund ein Nacktfoto deines Freundes ist, dann ersetze es vor der Präsentation durch eine klassische Wüsten-Düne.
Einen Vorteil kann das Bildschirm-Teilen aber auch haben: Du siehst nicht, wie die anderen neugierig in ihre Webcam starren, um etwas von dir zu lernen. Du kannst also ganz in Ruhe präsentieren, als gäbe es nur dich und deinen Laptop. Nachfragen musst du dann entsprechend über die Tonspur zulassen, da du mit großer Wahrscheinlichkeit den Chat nicht siehst.
Aufgezeichnete Präsentationen
Hier wirst du mit Powerpoint nicht allzu weit kommen. Mache dich in diesem Fall schlau, über welche Lizenzen dein Arbeitgeber oder deine Uni verfügt. Software wie Camtasia ist hier die beste Wahl. Du kannst Folien, deine Webcam und Live-Notizen miteinander kombinieren.
Falls du keinen Zugriff auf Camtasia oder eine ähnliche Software hast, musst du mit Freeware kreative werden. Ein guter Anfang sind die bei Apple installierten Programme iMovie und der QuickTime Player, mit dem du aufzeichnen kannst. Falls du kein Mac User bist, google nach den entsprechenden Windows Alternativen.
#3 Zeig dich von deiner besten Seite
Um in einer digitalen Präsentation zu glänzen, musst du zunächst einmal sichtbar sein. Das bedeutet: Schüchternheit überwinden und Kamera anschalten.
Ist die Präsentation so aufgebaut, dass nur deine Folien sichtbar sind, dann zeige dich zumindest zu Beginn und begrüße deine Zuhörerinnen mit einem Gruß in die Kamera.
Die nächste Stellschraube, an der du drehen kannst, ist dein Hintergrund. Damit deine Kevin Großkreutz Poster und dein unverhältnismäßiger Vorrat an Erdnussflips niemandem vor den Kopf stößt, versuche es mit einer weißen Wand. Noch besser wäre ein professionelles Büro-Umfeld.
Auch wenn du nur ab dem Solar Plexus aufwärts zu sehen bist, solltest du dich trotzdem nicht unten ohne in die Präsentation begeben. Diesen Tipp hast du bestimmt schonmal gehört, aber wenn dein Outfit komplett ist, inklusive Schuhe, dann steigert das deine Selbstsicherheit.
#4 Sei interaktiv
Nun kommen wir zu den Feinheiten, die deine digitale Präsentation von anderen unterscheiden. Da du während deiner digitalen Präsentation nicht mit deinen ZuhörerInnen in einem Raum bist, ist es noch schwieriger, deren Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten.
Nutze deshalb noch mehr interaktive Elemente als vorher. Dazu kannst du zunächst die ohnehin vorhandenen Elemente wie deine Folien und die Tonspur, also dein gesprochenes Wort verwenden.
Füge in deiner Präsentation Fragen und Reflexionsphasen ein und rege die Teilnehmer zur Diskussion an. Biete ihnen an, ihre Fragen jederzeit in den Chat zu stellen. Damit dich das nicht aus dem Konzept bringt, kannst du nach jedem größeren Themenblock einmal in den Chat schauen und dann gebündelt auf die Fragen eingehen.
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#5 Füge deiner digitalen Präsentation eine Dimension hinzu
Es gibt eine Vielzahl an Start-Ups, neben den Big Playern, welche die digitale Kollaboration innovativ voranbringen.
Meine Empfehlung, um deine digitale Präsentation auf das nächste Level zu bringen, ist das Nutzen einer zusätzlichen Ebene. Anders als vor Ort, können Mitmachende einfach einen neuen Tab in ihrem Browser öffnen und können parallel zu deiner Präsentation Feedback geben, kollaborieren und Ideen erarbeiten.
Hier die Tools, die einen Blick Wert sind:
- Kahoot (interaktives Quiz)
- Polleverywhere (Plenum-Fragen, Abstimmungen)
- Google Jamboard (interaktives Whiteboard, Notizboard)
Kennst du weitere Tools, die nützlich sein könnten? Dann schreibe sie gern in die Kommentare und hilf anderen sie zu entdecken! 🙂
#6 Studiere einen Digitalen Knigge
Benimmregeln gibt es auch online. Auch wenn viele YouTube-Kommentare diese konsequent ignorieren, kommst du nur im professionellen Umfeld weiter, wenn du dir ein paar Fragen stellst:
Wie viele Emojis sind OK?
Sollte ich GROßBUCHSTABEN VERWENDEN, WENN ICH MEINE MEINUNG KUNDTUN MÖCHTE?
Wie reagiere ich, wenn ich eine Auberginen-Emoji zugeschickt bekomme?
Wenn du möchtest, google mal nach „digitaler Knigge“. Dort findest du einige Ideen. Wenn du dich auf dieses Video verirrt hast, ist die Chance jedoch groß, dass du mit Common Sense, sehr weit kommst.
Hier hilft auch das erste Agreement aus dem sehr lesenswerten Buch „The 4 Agreements“ von Miguel Ruiz:
Verwende deine Worte mit Bedacht! (Be impeccable with your word)
#7 Hab Spaß bei deiner digitalen Präsentation
Wenn du das Eis brechen kannst, das sich auf unsere Computerbildschirme geschlichen hat, wirst du mit deiner digitalen Präsentation Erfolg haben. Der Fakt, dass wir Präsentationen und Meetings nun vermehrt digital abhalten, betrifft uns alle. Wir sind also alle grün hinter den Ohren.
Niemand wird dafür bestraft, wenn einmal der Postbote klingelt oder der Feueralarm im Haus losgeht. Wir sitzen alle in einem Boot. Solange du die richtige Balance zwischen Professionalität und Lockerheit vermitteln kannst, ist alles gut. Schaffen kannst du das, indem du die digitalen Werkzeuge kreativ einsetzt und dich traust die Präsentation neu erfindest.
Ich wünsche dir viel digitalen Erfolg.
Wenn du jetzt auf dem Weg zu mehr Erfolg im Studium noch ein wenig Starthilfe für deine wissenschaftliche Arbeit benötigst, dann habe noch ein PDF für dich, das du dir gratis herunterladen kannst:
Die 30 besten Formulierungen für eine aufsehenerregende Einleitung