Abschlussarbeit

7 Bachelorarbeit Tipps, die dir keiner verrät

Bachelorarbeit Tipps

Die erste Hälfte der Bearbeitungszeit hast du genüsslich verstreichen lassen, und jetzt versinkst du in Literatur, ChatGPT schreibt auch nur Mist und dein Betreuer hat dich und deine Bachelorarbeit längst aufgegeben?

Dann geht es dir wie vielen anderen auch.

Deshalb bekommst du in diesem Beitrag sieben Tipps für deine Bachelorarbeit, die dir sonst keiner verrät – die dir aber wirklich helfen können, den Druck rauszunehmen und endlich das Gefühl zu haben: Okay, ich hab das im Griff.

1. Die Bachelorarbeit ist ein Übungsprojekt

Der größte Denkfehler, den viele Studierende machen: Sie glauben, ihre Bachelorarbeit müsse ein bahnbrechender wissenschaftlicher Beitrag sein. Vielleicht liegt das am Wort „Wissenschaftliche Arbeit“, vielleicht auch an übertriebenen Erwartungen an sich selbst.

Aber hier kommt die Wahrheit: Deine Bachelorarbeit ist in erster Linie ein Nachweis, dass du wissenschaftlich arbeiten kannst. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Was heißt das konkret?

  • Du musst zeigen, dass du eine sinnvolle Fragestellung entwickelst.
  • Du musst die relevante Literatur recherchieren, analysieren und korrekt einbinden.
  • Und du musst eine Methode nachvollziehbar anwenden, um deine Frage zu beantworten.

Was du nicht musst:

  • Theorien weiterentwickeln
  • Ein völlig neues Forschungsfeld aufmachen
  • Oder gar neue Erkenntnisse produzieren, die die Welt verändern

Wenn du dich von dem Gedanken verabschiedest, dass deine Arbeit perfekt sein muss, fällt dir vieles leichter. Das Ziel ist nicht, das Rad neu zu erfinden, sondern sauber und nachvollziehbar zu arbeiten.
Tipp: Schreib dir diesen Satz fett auf ein Post-it und kleb es dir auf den Laptop-Bildschirm: „Gut, ist gut genug.“

Fragestellung

2. Die Fragestellung ist der Schlüssel

Viele glauben, das Thema wäre das Wichtigste. Sie suchen wochenlang nach dem perfekten Thema.
„Ich will was mit Social Media machen… oder doch eher Nachhaltigkeit?“
Aber ganz ehrlich: Das Thema allein bringt dich nicht weiter. Entscheidend ist die Frage, die du dir dazu stellst.

Erst die ganz eng abgesteckte Fragestellung macht aus einem allgemeinen Thema eine wissenschaftliche Untersuchung. Sie gibt der Arbeit Richtung, begrenzt den Umfang und entscheidet darüber, welche Literatur du brauchst und welche Methode du wählen solltest. Wenn du dich zu lange mit einem schwammigen Thema aufhältst, verliert du schnell den roten Faden und denkst in alle Richtungen gleichzeitig, ohne zum Ziel zu kommen.

Ein Beispiel: „Einsamkeit im Homeoffice“ – ja, ist ein Thema. Aber worum geht’s genau?
Wenn du fragst: „Wie beeinflusst das Homeoffice das Zugehörigkeitsgefühl von Berufseinsteiger*innen in Service-agenturen?“ – dann hast du plötzlich eine klare Richtung. Etwas, das man wirklich untersuchen kann.

Deshalb lohnt es sich, in dieser Phase besonders sorgfältig zu arbeiten. Wenn du deine Frage verständlich und klar formulieren kannst, machst du dir den weiteren Verlauf deutlich leichter. Die Fragestellung kann dabei nischiger sein als die meisten glauben – solange sie für eine bestimmte Zielgruppe wichtig ist.

3. Dein Betreuer ist nicht dein persönlicher Coach

Viele stellen sich die Betreuung so vor: regelmäßige Treffen, hilfreiches Feedback, Unterstützung bei Unsicherheiten. Die Realität ist oft… etwas nüchterner.

Betreuende sind meistens super eingespannt. Sie arbeiten an ihrer eigenen Forschung, müssen Seminare und Vorlesungen halten, Anträge schreiben – und neben dir noch zehn andere Arbeiten betreuen. Das heißt nicht, dass sie dir nicht helfen wollen. Aber sie haben oft nicht die Kapazität, dich bei jedem Schritt an die Hand zu nehmen.

Deshalb ist es wichtig, dass du die Initiative ergreifst und den Kontakt aktiv gestaltest.

Formuliere konkrete Fragen, sei gut vorbereitet und liefere bei Nachfragen klare Zwischenergebnisse. Statt zu schreiben „Ich bin mir bei meiner Gliederung unsicher“, kannst du etwa schreiben: „Ich überlege, ob Kapitel 2 und 3 zusammengelegt werden sollten – wie schätzen Sie das ein?“ Solche konkreten Fragen sind einfacher zu beantworten und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass du tatsächlich hilfreiches Feedback bekommst.

Je klarer du kommunizierst, desto eher bekommst du auch hilfreiches Feedback.

Du musst der Projektmanager deiner eigenen Arbeit sein. Und das bedeutet auch: selbst Entscheidungen treffen. Und wenn du nicht alleine mit deinen Fragen sein möchtest, dann suche dir Gleichgesinnte, wie z.B. in der shribe! Schreibwerkstatt. Hier kommst du direkt dorthin.

4. Schreibblockaden haben Ursachen

Kaum jemand schreibt die Bachelorarbeit einfach runter. Die meisten erleben irgendwann eine Phase, in der gar nichts mehr geht. Man öffnet das Dokument, starrt auf den Bildschirm und hat keine Ahnung, wie man überhaupt anfangen soll. Doch diese Blockaden haben Ursachen und sie lassen sich entschlüsseln.

Oft sind es nicht Faulheit oder fehlende Motivation, sondern Unsicherheit. Du weißt nicht, was genau du schreiben sollst. Oder du hast Angst, etwas falsch zu machen. Vielleicht bist du auch schlicht überfordert von der Menge an Informationen.

Was hilft? Einfach mal losschreiben – ganz ohne Druck.

Tippe deine Gedanken runter, auch wenn sie noch nicht ganz rund sind. Oder sammle erst ein paar Stichpunkte, wohin die Reise ungefähr gehen soll. Hauptsache, du kommst ins Schreiben. Gib deinen Text einem KI Tool und hole dir Feedback – ChatGPT wird dich schon nicht auslachen!

Sei geduldig mit dir und mach dir klar: Schreiben hilft dir beim Denken und nicht alles muss von Anfang an sitzen. Viele Dinge klären sich erst, wenn du sie einmal zu Papier gebracht hast.

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5. Rhythmus statt Plan

Der schönste Wochenplan bringt nichts, wenn er nicht zu deinem Alltag passt. Viele Studierende planen mit Idealbildern im Kopf: Sie gehen davon aus, dass sie jeden Tag gleich produktiv sind, dass Motivation jederzeit abrufbar ist und dass sich der Schreibprozess linear entwickelt. Die Realität sieht meist anders aus. An manchen Tagen läuft’s – an anderen eben nicht und das ist auch völlig okay.

Gutes Zeitmanagement bedeutet nicht, jede Stunde zu verplanen. Es heißt vielmehr, dir realistische Zeitfenster zu schaffen, in denen du arbeiten kannst – und auch mit Rückschlägen und Pausen zu rechnen. Ein Arbeitstag, an dem du nur eine Seite schreibst, kann genauso wertvoll sein wie einer, an dem du zwei Kapitel umstrukturierst oder Literatur ordnest. Hole dir die Bücher Deep Work und The One Thing – oder eine Zusammenfassung. Das ist alles, was du brauchst.

6. Die größte Zeitfalle ist die Literatur

Du willst mit der Recherche anfangen und plötzlich findest du 50 Artikel, 20 davon klingen spannend, und jeder davon verweist auf nochmal 10 neue Quellen. Willkommen im Literatur-Dschungel.

Was viele unterschätzen: Nicht das Schreiben frisst die Zeit – sondern das ewige Suchen, Lesen und Sortieren. Und irgendwann verlierst du den Überblick. KI Tools sind auch keine Hilfe, denn die können Organization Science Artikel nicht von einem MDPI Quitschquatchjournal unterscheiden.

Die Kunst liegt nicht darin, alles zu lesen, sondern zu wissen, was du nicht lesen musst. Eine gute Fragestellung hilft dir dabei enorm, denn sie grenzt die Literatur automatisch ein. Du brauchst nur das zu lesen, was dich näher zur Beantwortung deiner Forschungsfrage bringt und was in deinem Forschungsfeld wertgeschätzt wird. Wenn nicht, sortierst du die Quelle direkt aus – auch wenn sie thematisch passt.

Ein Literaturverwaltungsprogramm kann dir zusätzlich helfen, den Überblick zu behalten und Zitate korrekt einzufügen, ohne Stunden mit Formatierungen zu verbringen. Schau dir dazu auch gern meine Tutorials zu Zotero oder Citavi an.

Diskussion

7. Die Diskussion ist keine Zusammenfassung

Wenn du bei der Diskussion angekommen bist, hast du schon viel geschafft. Und trotzdem ist genau dieser Teil der Arbeit oft der schwerste. Denn hier geht es nicht mehr nur darum, Ergebnisse wiederzugeben, sondern sie einzuordnen und kritisch zu reflektieren.

Die Diskussion ist der Teil, in dem du zeigst, dass du den wissenschaftlichen Prozess verstanden hast. Jetzt kommt es darauf an, Zusammenhänge herzustellen und Bedeutung zu erkennen. Du setzt deine Ergebnisse in Beziehung zu früheren Studien oder einer Theorie. Denke über mögliche gesellschaftliche oder praktische Implikationen nach.

Stell dir Fragen wie: Welche Bedeutung haben meine Ergebnisse? Inwiefern stimmen sie mit der bestehenden Literatur überein – und wo weichen sie ab? Was lässt sich daraus ableiten?

Dabei darfst du auch Unsicherheiten benennen und Grenzen aufzeigen: Wo war meine Methode vielleicht zu eng gefasst? Welche Einflussfaktoren konnte ich nicht berücksichtigen? Was hätte ich anders machen können?

Die Diskussion ist nicht der Ort für Zusammenfassungen, sondern für eigenständiges Denken. Genau hier beginnt deine Arbeit, wirklich interessant zu werden. Leider hören die meisten genau hier auf, sich Mühe zu geben.

Doch wenn du die Diskussion zum Herzstück deiner Arbeit machst, wirst du vom Wackel- zum Einserkandidaten.

Wenn du auf dem Weg zu mehr Erfolg im Studium noch ein wenig Starthilfe für deine wissenschaftliche Arbeit benötigst, dann habe noch ein PDF für dich, das du dir gratis herunterladen kannst:

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