Wissenschaftlich Schreiben

Begriffsdefinitionen in wissenschaftlichen Arbeiten (3 saubere Herangehensweisen)

Begriffsdefinitionen in wissenschaftlichen Arbeiten Studium Uni

Begriffsdefinitionen in wissenschaftlichen Arbeiten sauber durchzuführen ist die Grundlage für eine solide Leistung. Nur wenn du die Begriffe die du verwendest klar definieren und von anderen abgrenzen kannst, hast du eine Chance auf eine herausragende Note.

In jedem Beurteilungsbogen dieser Welt steht dieser oder ein vergleichbarer Satz:

„Zentrale Begriffe sind klar definiert und angemessen von verwandten Konzepten abgegrenzt“

Um in deiner wissenschaftlichen Arbeit keine leicht verdienten Punkte auf der Strecke liegen zu lassen, erfährst du in diesem Artikel folgendes: 3 saubere Herangehensweisen um Begriffsdefinitionen in wissenschaftlichen Arbeiten durchzuführen. So strickst du dir ein noch stringenteres Argument und kannst auf dieser soliden Basis eine herausragende Note eintüten.

Anerkannte Kurzdefinition #1

Begriffsdefinitionen finden

Die einfachste Variante, um eine (oder mehrere) Begriffsdefinitionen in wissenschaftlichen Arbeiten einzuführen ist das direkte Zitat mit Verweis auf eine anerkannte Definition.

Aber wie findest du heraus, ob eine Definition in einer Wissenschafts-Community anerkannt ist oder nicht?

Der einfachste Weg, einen Anhaltspunkt zu bekommen ist es, auf Google Scholar nach den Zitationen zu gehen. Hier ein Beispiel zum Begriff „Conversational agents“.

Begriffsdefinitionen wissenschaftliche arbeit

Der erste Hit in dieser Suchabfrage wurde weit öfter zitiert als alle anderen Quellen. Hier kannst du davon ausgehen, dass es sich um eine Art Grundlagenwerk handelt. Es sollte in deiner wissenschaftlichen Arbeit also auf jeden Fall auftauchen.

In diesem Fall würde ich nun in das Buch schauen und die Definition des Begriffs „Conversational Agent“ herausarbeiten. Alternativ kannst du auch ein bisschen schummeln:

Du klickst auf „Zitiert von 1506“ und erhältst eine Liste von Publikationen, die genau das schon gemacht haben. Hier hast du die Chance die Quellen direkt online abzurufen. Bei der Original-Quelle handelt es sich um ein Buch, deshalb könnte der Aufwand größer sein, Zugang dazu zu bekommen. Nun suchst du dir die Definition aus den Sekundärquellen.

Die saubere Variante ist es selbstverständlich, die Originalquelle zu inspizieren. Denn wenn du den Umweg gehst, musst du darauf vertrauen, dass die anderen Forscher ebenfalls sauber gearbeitet haben. Bei Publikationen, die einem Peer-Review-Verfahren unterlagen und selbst einige Zitationen besitzen, kannst du aber davon ausgehen.

Begriffsdefinitionen in wissenschaftlichen Arbeiten absichern

In unserem Beispiel handelt es sich um einen Begriff, der in der aktuellen Forschung oft verwendet wird. Denn Conversational Agents haben durch Alexa, Siri und Co. eine Art Renessaince erlebt. Die Grundlagenliteratur unserer ersten Suche stammt allerdings aus dem Jahr 2000. Für die Forschung ist das also ein gefühltes Jahrhundert her.

Um sicherzustellen, dass Begriffsdefinitionen in wissenschaftlichen Arbeiten noch Gültigkeit besitzen, solltest du deren Aktualität überprüfen. Zunächst kannst du mit deiner eigenen Urteilskraft bemessen, ob die 2000er Definition für heute noch brauchbar ist.

Dann unternimmst du eine weitere Suche, in der du nur Publikationen aus den letzten 3 Jahren berücksichtigst. Bei Google Scholar kannst du das oben links einstellen, z.B. „ab 2017“. In jeder anderen Datenbank ist diese Funktion ebenfalls verfügbar.

Nun durchstöberst du Quellen, die aktuell sind und überprüfst, wie sie den Begriff definieren. Diese Quellen brauchst du ja ohnehin, wenn du den aktuellen Forschungsstand in deiner wissenschaftlichen Arbeit wiedergeben möchtest. So könntest du das dann in deiner Arbeit lösen:

„Cassell et al. (2000) prägten den Begriff des conversational agents, indem sie solchen als „[Hier Definition einfügen]“ definierten. Der technologische Fortschritt und die seitdem erfolgte Entwicklung auf diesem Gebiet machen es jedoch erforderlich, eine weitere Komponente [Hier Komponente einfügen] bei der Begriffsdefinition in Betracht zu ziehen. Aus diesem Grund soll der vorliegenden Arbeit eine erweiterte Definition des Begriffs zugrunde liegen, welche conversational agents folgendermaßen charakterisiert: „[Hier erweiterte Definition einfügen]“ (Fitzpatrick, 2017).“

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Definitions-Sammlung in Tabellenform #2

Nachdem du nun eine grundlegende Herangehensweise an Begriffsdefinitionen in wissenschaftlichen Arbeiten gelernt hast, gehen wir nun einen Schritt weiter. Wenn du die Erwartungen deiner Gutachterin übertreffen möchtest, dann solltest du jetzt gut aufpassen.

Nur in ganz seltenen Fällen ist sich die Fachliteratur einig, wie denn nun ein bestimmter Begriff definiert werden sollte. Und wenn sich Wissenschaftler darum streiten was richtig oder falsch ist, wie sollst du das dann beurteilen?

Doch diese Uneinigkeit bietet eine Chance für dich. Denn mit ein klein wenig Mehraufwand kannst du eine hübsche Tabelle erstellen, welche verschiedene Definitionen abdeckt und sie gegenüberstellt. So beweist du, dass du dich intensiv mit der Thematik und Literatur auseinandergesetzt hast. Doch nicht nur das, du bietest dem Lesenden auch noch Mehrwert, indem du alle wichtigen Definitionen übersichtlich darstellst.

Die Tabelle sollte nach Möglichkeit 3 Spalten haben.

Fokus-Komponente Definition Autoren
Behavioral „Hier Definiton einfügen“ Cassell et al. (2000)
Technologisch „Hier Definiton einfügen (Fitzpatrick et al. 2017)
weitere Komponente… „Weitere Definition einfügen“ (weitere Autoren einfügen)

Mit Fokus-Komponente ist gemeint, welchen Schwerpunkt die einzelne Definition setzt. Denn oftmals lassen sich Begriffe unterschiedlich definieren, wobei jedoch keine der Definitionen falsch ist. Es wird lediglich eine andere Perspektive bzw. ein anderer Schwerpunkt gesetzt.

Selbstverständlich solltest du nach dieser Übersicht konstatieren, welcher Definition DU denn nun im weiteren Verlauf deiner wissenschaftlichen Arbeit folgst und warum.

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Einheitliche Definition als Forschungsziel #3

Zuletzt gehen wir noch ein Schwierigkeits-Level nach oben. Diese dritte Herangehensweise ist vor allem dann möglich, wenn sich deine wissenschaftliche Arbeit um einen noch jungen Begriff dreht. Wissenschaftliche Literatur ist nur verstreut und in unterschiedlichen Disziplinen vorhanden. Der Begriff geistert durch die Medien, aber keine weiß so richtig, was darunter fällt und was nicht.

Vor 3-4 Jahren wäre dies beispielsweise der Fall für den Begriff „Fake News“ gewesen.

Auch neue Technologien brauchen auch immer Definitionen. Was ist denn zum Beispiel ein Hyper-Ledger?

Auch hier bietet sich für dich als Nachwuchswissenschaftlerin eine Chance. Denn in einer solch unübersichtlichen Lage könntest du eine einheitliche Definition eines Begriffs als dein primäres Forschungsziel aufrufen. In einem solchen Fall stellst du eine Forschungsfrage auf, deren Antwort deine eigene Definition des Begriffs ist.

Und wie gelangst du zu einer eigenen Definition?

Am besten mit einer systematischen Analyse der bisherigen Literatur. Einem Systematic Literature Review (SLR) oder vergleichbaren Verfahren. Und jeder Menge guter Argumente. Du musst nachweisen können, warum eine Definition gebraucht wird, warum bisherige nichts taugen und warum deine Vorgehensweise dafür geeignet ist.

Es handelt sich hierbei um kein leichtes Unterfangen, aber möglich ist es allemal. Sprich solch kühne Ideen wie immer mit deiner Betreuerin durch und frage sie, was sie davon hält. Wenn du es gut machst, hast du sogar die Chance darauf, deinen eigenen kleine Fußabdruck in der Wissenschaftsliteratur zu hinterlassen.

(Dein Name, 2020) ?
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